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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Meiers Vater zeigte eine verbissene Miene. "Warum fragen Sie mich in<br />

dieser Angelegenheit? - Ist das nicht eine reine Familiensache? -"<br />

"Natürlich kann man es so sehen", erwiderte Höhne verbindlich. "Aber<br />

vom Standpunkt der Schule - und es gibt auch eine andere Ansicht, - wird<br />

es sehr bedauert, wenn begabte oder zumindest fleißige Schüler kurz vor<br />

dem Erreichen eines Schulzieles ihr Studium abbrechen. Und mein Besuch<br />

bezieht sich also auf das Wohl Ihres Sohnes, der sich jetzt lange Jahre in<br />

unserer Lehranstalt sehr gut gehalten hat und knapp vor der Reifeprüfung<br />

steht. Und in einem ganz besonderen Fall hat er..."<br />

Der alte Meier machte jetzt ein böses Gesicht. Schroff unterbrach er den<br />

Professor: "Daß mein Sohn in der Schule gelernt hat, habe ich aus den<br />

Notenreihen gesehen. Aber bei Ihren Hinweisen vergessen Sie, daß Lernen<br />

Geld kostet, während Arbeit Geld einbringt."<br />

"Sie haben mich vorher unterbrochen, Herr Meier! - So weit war ich<br />

noch gar nicht mit meinen Darlegungen zur Sache. Natürlich habe ich mir<br />

auch in dieser Richtung Gedanken gemacht..."<br />

Wieder schnitt Meiers Vater die Worte des Professors ab. "Es sind nicht<br />

nur die Geldfragen. Da sind andere Gründe auch noch da. Schließlich sind<br />

wir eine Arbeiterfamilie und mein Sohn kann sich seinen Lebensunterhalt<br />

auch als Arbeiter verdienen. Ist das etwa schlecht? -"<br />

Höhne machte ein ernstes Gesicht. "Herr Meier! - Von Schlecht kann<br />

keine Rede sein. Ehrliche Arbeit ist jedes Edelmannes Sache.<br />

Sie haben zuvor auf die Kosten angespielt. Aber bisher haben Sie mit<br />

Ihrer Hände Arbeit Ihrem Sohn zu einem Studium verhelfen können und<br />

darauf sollten Sie eigentlich stolz sein. Natürlich gibt es zur Zeit die<br />

Abkehr von einer Elitebildung und damit eine ungesunde<br />

Akademikerschwemme, die auch fachlich beunruhigend ist. Aber das bleibt<br />

nicht so. Und die wirklich Tüchtigen werden immer ihren Platz im Leben<br />

finden! Und was ihren Sohn anbetrifft, so wird er nicht nur die Schule<br />

schaffen, sondern auch seine Zukunft meistern. Und dieser Zukunft dürfen<br />

Sie nicht im Wege stehen. Und wenn Sie die Kosten <strong>für</strong> das weitere<br />

Studium nicht mehr aufbringen wollen, dann werden wir in der Schule<br />

schon einen Weg finden, um Ihrem Sohn zu helfen. Der soziale Stand spielt<br />

überhaupt keine Rolle!"<br />

Der alte Meier machte eine abweisende Miene. "Für die Schule kann ich<br />

zur Not immer noch selbst aufkommen. Aber da ist noch<br />

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