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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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hen jetzt alle Gründe da<strong>für</strong>, zu verlangen, daß die Ostjuden endlich einmal<br />

entfernt werden, und wenn sie nicht freiwillig gehen wollen, erwartet unser<br />

Volk von seiner Regierung und insbesondere von seinem Staatsamt des<br />

Inneren, daß es seiner Pflicht entspreche und dem heimischen Volke Schutz<br />

zuteil werden lasse, das Leid des heimischen Volkes beende, selbst auf die<br />

Gefahr hin, dem einen oder anderen Teile der Ostjuden ein Leid zuzufügen.<br />

Und nun ruft unser Volk ohne Unterschied der Partei, nicht nur ohne<br />

Unterschied, ob christlichsozial, oder deutschnational, nein, auch breite<br />

Masse der Arbeiter, die sonst durch und durch sozialdemokratisch sind,<br />

danach, daß Wien endlich befreit werde von der Plage der Ostjuden, die<br />

eine wirkliche Stadtplage geworden sind. Und gerade die Arbeiter rufen<br />

danach, weil sie die ersten sind, die unter der herrschenden Wohnungsnot<br />

am meisten zu leiden haben. Wer über Geld verfügt, konnte nicht nur in der<br />

Monarchie, der kann auch in der Republik noch immer ein Obdach finden.<br />

Wer über Geld nicht verfügt - und das sind die breite Masse der Arbeiter -,<br />

der ist all den furchtbaren Erscheinungen der Wohnungsnot schutz- und<br />

wehrlos überantwortet.<br />

Und nun möge sich der Herr Staatssekretär des Innern und mögen sich<br />

die anderen in Betracht kommenden Faktoren hineindenken in das Gefühl<br />

eines Arbeiters - selbst wenn er nicht unmittelbar davon betroffen wird -,<br />

der zusehen muß, wie hunderte seiner Volks- und Standesgenossen in<br />

elenden Waggons untergebracht werden müssen, wie es vielfach und durch<br />

lange Zeit der Fall gewesen ist, während er sieht, daß landfremde Leute<br />

sich in den Wiener Wohnungen ungeniert breit machen. Denken Sie sich in<br />

das Gefühl eines Arbeiters hinein, der mit den Seinigen Not leidet an allem,<br />

Not an Lebensmitteln, an Bedarfsartikeln und der mit ansehen muß, daß in<br />

der Zeit dieser furchtbaren Not sich ein Wucher breit macht, wie er<br />

unerhörter nicht gedacht werden kann, daß Ausschreitungen der Genuß-<br />

und Putzsucht sich breit machen, wie sie herausfordernder nicht konstruiert<br />

werden können; und wenn er sich sagen muß, die Träger dieser<br />

Erscheinungen sind zwar nicht ausschließlich, aber zum überwiegenden<br />

Teile direkt oder als die moralischen Urheber die Ostjuden. Denken Sie<br />

sich hinein in das Gefühl solcher Arbeiter.<br />

Und denken Sie sich schließlich auch in das Gefühl von Studenten<br />

hinein, die, man mag nun über den Krieg urteilen wie man will, und über<br />

die Pflichterfüllung im Kriege auch urteilen wie man will, die nun einmal<br />

getragen von dem Gefühl, daß der zur Verteidigung ihres Vaterlandes und<br />

ihrer Nation, der Eigenart ih-<br />

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