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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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nicht fest zusagen. Ich weiß vor allem nicht, wie lange ich in der Stadt<br />

bleibe. Das hängt alles von meinem Besuch bei dem Professor ab. -" Ein<br />

nachdenklicher Zug huschte über sein scharf geschnittenes Gesicht.<br />

"Erwarten Sie sich etwas von dieser flüchtigen Zufallsbekanntschaft? -"<br />

Wieder war es Osten, der vorprellte: "Wir sind dank dieser Eröffnungen<br />

aus dem geschichtlichen Bereich auf eine Fülle von Spuren gebracht<br />

worden und möchten jede Gelegenheit wahrnehmen, um viele wissende<br />

Leute kennen zu lernen. Der Nullbock-Unterricht in den Schulen bringt<br />

nichts. Sie scheinen ja auch einiges zu wissen und wir haben einen ganzen<br />

Kasten voll Fragen!"<br />

Der Mann namens Eyken sah die Schüler der Reihe nach an. "Wohin<br />

zielt Ihre Neugierde? -"<br />

"Es ist nicht Neugier", versetzte Wulff altklug. "Es ist ein<br />

Wissenshunger von jungen Menschen, die über Vieles im Dunkel gelassen<br />

werden. Die Schulen bringen nur ein Denkprogramm mit Zielsteuerung, die<br />

Literatur wird beschnitten und man lebt wie in einem umhegten Tiergarten,<br />

in dem es noch von vielen Flöhen wimmelt!"<br />

Jetzt ließ Eyken ein helles Lachen hören. "Ich habe ähnliche<br />

Betrachtungsweisen auch schon anderswo gehört. Es scheint so, als<br />

beginne tatsächlich schon das neue Zeitalter junger <strong>Rebellen</strong>! Aber<br />

Literatur gibt es bereits wieder ausreichend, um ein neues Weltbild festigen<br />

zu können. Ältere Bücher sind allerdings selten und schwer erreichbar<br />

geworden. Und Bücher braucht man! -"<br />

"Der größte Teil unseres Taschengeldes geht <strong>für</strong> Bücher auf", sagte<br />

Osten. "Und seit unser Freund Graff beinahe ein Opfer der linken<br />

Ultraszene geworden wäre, sind wir erst recht scharf auf Wissen! -"<br />

"Was ist passiert? -" fragte Eyken. "Darf ich nochmals Platz nehmen? -"<br />

"Bitte!" kam es fast einhellig aus dem Mund der Schüler.<br />

"Erzähle!" forderte Wulff seinen Freund Graff auf.<br />

So bekam Eyken Graffs Geschichte in Kurzform vorgetragen. Man sah<br />

es ihm an, daß er das Erzählte mit großem Interesse verfolgte. Er unterließ<br />

es auch, irgendeine Zwischenfrage zu stellen und wartete geduldig das<br />

Ende von Graffs Schilderung ab. Als dieser dann geendet hatte, sagte er<br />

nur: "Tapfere Jungen!"<br />

Es waren nur zwei Worte. Schlicht und einfach, aber sie wogen. Die<br />

Schüler spürten das und Graff wurde vor Verlegenheit sogar rot. Das<br />

Interesse der Schüler an diesem Mann wuchs.<br />

Eyken verspürte das Gefühl, das sich von den jungen Menschen<br />

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