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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Es war ein ruhiger Abend und der Neumond versilberte die Dächer der<br />

Häuser. Nur eine leichte Brise strich über die Stadt und ließ kleine<br />

Papierabfälle wie Flocken auf dem Asphalt tanzen. An einer Straßenecke<br />

waren zwei Hunde aneinander geraten und zwei ältere Frauen bemühten<br />

sich, die bösartig kläffenden Tiere zur Ruhe zu bringen. Ein mäßiger<br />

Straßenverkehr zeigte die beginnende Nacht an. Einige Punkergestalten<br />

schlichen friedlich an der Häuserzeile entlang und ein junges Paar lehnte<br />

verschlungen im Halbdunkel einer Tornische. Die aus den vielen Fenstern<br />

funkelnden Lichtaugen überspielten das kalte Silberweiß des Mondes mit<br />

einen warmen Schein.<br />

"Teddybär! -"<br />

Meier blickte aus seiner Versonnenheit im Gehen auf. Vor einer hell<br />

beleuchteten Schuhgeschäftsauslage stand Anita. Der Lichterglanz ließ ihre<br />

Augen wie kleine Sterne funkeln und mit einem schelmisch wirkenden<br />

Lächeln rief sie ihm zu: "Ach wie nett, Dich wieder zu sehen! - Die<br />

Gripsmühle läßt Dir wohl noch immer wenig Freizeit? -" Sie ging auf ihn<br />

zu und nahm seinen Arm. "Ich habe Sorgen um Dich gehabt, Sunny! - Ich<br />

möchte es Dir gleich sagen: In der 'Paradise'-Bar war zwei oder dreimal die<br />

Polente und hat alle Anwesenden überprüft. Dabei haben sie einen Hasch-<br />

Dealer hochgenommen, der Stoff bei sich hatte. Und jetzt sind die<br />

Stammgäste alle bitterböse und rätseln herum, warum die Schnüffler so<br />

plötzlich in ihre bisher so ruhige Oase eingedrungen sind. Beißer-Johnny<br />

meinte dazu, daß die rote Stadtfraktion bei der Entführungsgeschichte als<br />

Urheber anzusehen sei und daß sie mit viel Naivität und Idiotie eine breite<br />

Spur gelegt hätte, wobei auch das 'Paradise' am Wege der Nachforschungen<br />

lag. Und da war dann noch ein Murmler, der hat vorgeschlagen, man möge<br />

doch unter den weniger bekannten Lokalbesuchern auch das junge<br />

Grüngemüse überprüfen, das ich zu Johnny gebracht habe. Es könnte doch<br />

sein, daß da auch ein Spitzel hineinspiele."<br />

"So ein Quatsch!" entfuhr es Meier. Dabei fühlte er aber, daß er blaß<br />

wurde.<br />

Das Mädchen überging den Einwurf und setzte fort: "Daraufhin hat<br />

mich Johnny ins Gebet genommen und nach Dir ausgefragt. Natürlich habe<br />

ich ihm gesagt, daß Du ein armes Huhn bist und zur Polente so wenig<br />

Beziehung hast wie eine schwangere Jungfrau zu einem irdischen Vater.<br />

Und ich selbst müßte ja dann auch mitverdächtigt werden..."<br />

Meier starrte sie an. "Und was hat der Beißer-Johnny gesagt? -"<br />

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