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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Von außerordentlicher Bedeutung ist die Feststellung, daß Henry<br />

Rawlinson als erster Gelehrter die Annahme äußerte, das Gilgamesch-Epos<br />

sei im Grunde genommen ein Sonnenmythus, mit den zwölf<br />

Tierkreiszeichen.<br />

Nach seiner Darstellung beginnt die Tafel I mit dem Hinweis, daß<br />

Gilgamesch wie ein Bergstier über die Helden hervorrage. Das entspricht<br />

auch der damals üblichen Bezeichnung bei den Assyrern in Verbindung mit<br />

den Bildern vom Widder und Leithammel <strong>für</strong> die Königsherrschaft. Die<br />

Bezeichnung 'Leithammel' galt ebenso <strong>für</strong> die Könige von Babilu und<br />

wurde zu einem späteren Zeitpunkt auch bei Jesajas so angeführt. Die<br />

Deutung besagt, daß die Frühlingssonne um das Jahr zweitausend vom<br />

Bilde des Stiers in das Sternbild des Widders rückte.<br />

In der Tafel II wird Eabani als aufrecht stehender Stier bezeichnet. Dies<br />

läßt den Schluß zu, daß damit ideographisch der Tierkreissprung dargestellt<br />

wurde. Auf der gleichen Tafel fand Rawlinson noch heraus, das<br />

Freundschaftsverhältnis zwischen Gilgamesch und Eabani weise auf das<br />

Sternbild der Zwillinge hin. Unter anderem verwies er auch auf die Tafel<br />

IX mit den darauf aufscheinenden Skorpionmenschen, die dem Skorpion-<br />

Sternbild entsprechen. Ebenso paßt nach der Ankunft des Gilgamesch bei<br />

Xisusthros, dessen Sintfluterzählung zum Wassermannzeichen.<br />

Zu den nachfolgenden Gelehrtenstreitigkeiten um Einzelheiten im<br />

Ganzen, sah sich der Assyrologe Jensen, der die Tafeln las, veranlaßt mit<br />

Gründlichkeit und Vorsicht an die Texte heranzugehen und Rawlinson<br />

nachzuprüfen.<br />

Trotz einiger Zurückhaltung kam er nicht umhin, die vorliegenden<br />

Erklärungen weitgehend anzuerkennen. Er selbst fand noch Hinweise auf<br />

einige Fixsterne mit ihren damals gültigen Bezeichnungen und<br />

Bedeutungen, wie etwa den Procyon als der 'furchtbare Stern' der<br />

Assyrobabylonier, damals dapinu genannt.<br />

In einem Text aus der Zeit um 650 herum, von einer älteren Tafel<br />

abgeschrieben, wird auch ein 'Pfeilstern' erwähnt, den Jensen als<br />

Beitageuze im Orion erkannte. Dann heißt es in der Keilschrift, daß der<br />

Großkönig Tiglathpileser I. eine Jagd ansetzte, als der vorgenannte Stern<br />

aufging. Der Großkönig glaubte darin sein 'zikru', sein Ebenbild zu<br />

erkennen, zusammen mit 'Ninib', der als Gott der Jagd galt. Im<br />

Griechischen fand man später den Beteigeuze im Orion als den großen<br />

Jäger wieder.<br />

Nach einer anderen Tafel aus der Zeit um 1000 gingen außer dem<br />

'Pfeilstern' auch die Zwillinge früh am Himmel auf. Dazu wurde noch der<br />

'Furchtbare', der dapinu erwähnt. Letzterer galt<br />

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