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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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mit ihren verkalkten Hirnen, im Grunde genommen kann er aber auch aus<br />

dem alten Denken nicht heraus. Und jetzt spinnt er und will mich vor dem<br />

Abschluß aus der Schule nehmen. -"<br />

"Was? - - Jetzt kurz von dem Abschluß deines Mittelschulstudiums? -<br />

Das verstehe ich nicht! -" Höhne verhehlte nicht seine Bestürzung. "Das ist<br />

ja unfaßbar! -"<br />

In der Klasse begann es sofort zu brodeln.<br />

"Ich bitte mir Ruhe aus!" rief Höhne. Und weiter zu Meier gewandt:<br />

"Das konnte doch nicht ernst gemeint sein? -"<br />

"Doch!" kam es über Meiers Lippen. "Mein Vater will einfach nicht,<br />

daß ich in den Sog der Denkumwandlungen gerate, der sich überall schon<br />

bemerkbar macht. Er verspürt die große Unruhe, die nur die alten<br />

Parteiapparatschiks nicht wahrhaben wollen. Er weiß, daß das Alte fault.<br />

Und widersinnigerweise hofft er, daß alle bisherigen<br />

Programmverwässerungen sowie die Selbstzwecklinie der Partei und ihrer<br />

Bonzen, einen neuen Läuterungsprozeß erbringen würden. Er klammert<br />

sich starrsinnig an seine Hoffnungen, und plötzlich bekam er den Einfall,<br />

ich möge arbeiten gehen und Familientreue zeigen..."<br />

"Das ist ja Wahnsinn! -" entfuhr es Graff.<br />

"Ruhe!" mahnte der Professor nochmals. "Ich werde mit deinem Vater<br />

sprechen", sagte er zu Meier gewandt. "Sage es mir in den nächsten Tagen,<br />

ob dein Vater an seiner Meinung festhält. Dann werden wir weiter sehen. -"<br />

Meier nickte nur.<br />

Der Professor legte ihm die Hand auf die Schulter. "Kopf hoch! - Es ist<br />

noch nicht aller Tage Abend. -" Er machte zu den Schülern eine<br />

beschwichtigende Geste, dann verließ er ernst den Raum.<br />

Meier stand jetzt im Mittelpunkt eines ihn umgebenden Tumults. Er<br />

kam nicht dazu, im Durcheinander der auf ihn einprasselnden Fragen zu<br />

antworten. Erst als Wulff einen gellenden Pfiff tat, trat Ruhe ein.<br />

"Du bleibst bei uns!" sagte er mit einer keinen Widerspruch duldenden<br />

Stimme. "Dein Alter kann dich ja nicht einsperren und am Schulgang<br />

hindern. So etwas geht heute nicht mehr! -"<br />

"Doch", erwiderte Meier. "Wenn er kein Geld mehr hergibt, wird es<br />

Nacht!..."<br />

"Geld? -" schrie Graff, "das ist das letzte Problem. Wozu haben wir<br />

denn eine Klassenkameradschaft? - und außerdem: Für alles, was du <strong>für</strong><br />

mich getan hast, ist dir die volle Unterstützung meines Vaters sicher!"<br />

"Bravo, Graff! -" heulte die Klasse.<br />

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