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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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546<br />

XVII.<br />

DIE SCHWARZE SONNE<br />

"Wo du stehst, grab tief hinein!<br />

Drunten ist die Quelle!<br />

Laß die dunklen Männer schrei'n:<br />

"Stets ist drunten - Hölle!"<br />

Fr. Nietzsche<br />

Der erste Schultag der nachfolgenden Wochen brachte die von der Klasse<br />

bereits vorprogrammierte Unruhe in Trineks Geschichtsstunde.<br />

Der Warnposten vor der Klassentüre meldete das Herannahen des<br />

Lehrers: "Märchenonkel im Kommen! -", schloß hurtig die Tür und flitzte<br />

auf seinen Platz.<br />

Kaum hatte Trinek die Klasse betreten, fielen seine Augen bereits auf<br />

die beschriftete Tafel, auf der geschrieben stand: "Es lebe die<br />

Weltrevolution - es lebe der Nullbock-Unterricht!"<br />

Wie schon immer, lief auch jetzt Trineks Gesicht blutrot an. Er kannte<br />

die Klasse nur zu gut um zu wissen, daß man ihn hier wieder herausfordern<br />

wollte. Dennoch zwang er sich zur Ruhe, rückte seine Nickelbrille zurecht<br />

und fragte: "Wer hat das geschrieben?"<br />

Prompt hob Osten die Hand hoch und sagte laut: "Ich! -" Er hatte auf<br />

seinen Kopfverband mit Hilfe von Babsys Lippenstift an der Schläfe einen<br />

roten Fleck gemalt und erregte damit besonders die Aufmerksamkeit<br />

Trineks. Mißtrauisch äugte er den Schüler an und fragte weiter: "Sag mir<br />

zuerst, wie du zu diesem Verband gekommen bist und nachher, warum du<br />

das auf die Tafel geschrieben hast? -" Dabei zeigte er mit ausgestreckten<br />

Zeigefinger auf die Parolen.<br />

"Also erstens", begann Osten genüßlich langsam, "war ich am<br />

Wochenende bei einer Demo. Da hat man <strong>für</strong> alles Mögliche demonstriert,<br />

was in die Tüte <strong>für</strong> die Weltrevolution gepaßt hat. Da war eine große<br />

Bandbreite von Forderungen auf mitgetragenen Schildern aufgemalt, die<br />

mich sehr nachdenklich gemacht haben. Da waren so arme Leute mit dabei,<br />

die nicht einmal Geld <strong>für</strong> Seife gehabt haben, so daß sie sich nicht einmal<br />

richtig waschen konnten. Die haben mir so leid getan, daß ich mit ihnen<br />

mitmar-

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