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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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462<br />

XV.<br />

SEIN ODER NICHTSEIN<br />

"In seinen Göttern<br />

malt sich der Mensch."<br />

Friedrich Schiller<br />

Mit der Zeit des Ausbruches der französischen Revolution begannen sich<br />

die jüdischen Gemeinden in Europa nach einer langen, in<br />

Verteidigungsstellung verharrenden Ruhe, wieder zu regen. Im Jahre 1791<br />

wurde die Gleichberechtigung der Juden gesetzlich verbrieft, nachdem<br />

bereits im Jahre 1781 Kaiser Joseph II. in Österreich mit einem<br />

Toleranzedikt vorausgegangen war.<br />

Der Abbe Gregoire, gefolgt von Mirabeau und anderen, setzten sich <strong>für</strong><br />

die Juden ein und verlangten Wiedergutmachung <strong>für</strong> deren erlittenen<br />

Verfolgungen. Dies nach der Devise der Revolution: Freiheit, Gleichheit,<br />

Brüderlichkeit. Man geht dabei im Wissen nicht fehl, daß hier bereits die<br />

ersten Erfolge der Freimaurerei Pate dazu standen. Waren doch die<br />

Girondisten die geistig regsamen Vorläufer der Jakobiner.<br />

Nach dem ersten Rausch der Jakobinerstürme kam 1806 bei der von<br />

Napoleon einberufenen jüdischen Notabelnversammlung die<br />

Emanzipationsfrage zur Sprache. Der Kaiser ließ den Großen Sanhedrin<br />

mit dem historischen Namen aus der Zeit Judäas als verantwortliche<br />

Autorität neu bilden. Dies erscheint insofern auch verständlich, da<br />

Napoleon den Schurz der Freimaurer trug. Dadurch war er Mitarbeiter <strong>für</strong><br />

den 'Tempel Salomos' geworden.<br />

Anders verlief die Entwicklung in Rußland. 1804 wurde dort ein eigener<br />

Sperrbezirk geschaffen, der den Juden als Wohnsitz zugewiesen wurde. Die<br />

jüdischen Schulen in diesem Sperrbezirk standen unter staatlicher<br />

Kontrolle. Bald aber brachen wieder Pogrome aus. Zwischen den Jahren<br />

1825 und 1855 schränkte Zar Nikolaus I. die Sperrbezirksgrenzen noch<br />

weiter ein. Er überantwortete die Juden der Wehrpflicht und zwang die<br />

Tauglichen zu einer fünfundzwanzigjährigen Dienstzeit. Wenn sie sich<br />

taufen ließen, konnten sie befördert werden.<br />

Nach dem Tode von Nikolaus I. trat vorübergehend eine Erleichterung<br />

ein. Doch bald darauf verschlimmerte sich abermals

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