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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Ausbreitungspolitik dar und zeigt auf, wie der böhmische Raum nach<br />

Schaffung der aus Bulgarien gekommenen Glagolitenmönche durch die<br />

tschechischen Kunstsprache systematisch entgermanisiert wurde. Sogar der<br />

pan'slawistische' Historiker Konecny kam nicht umhin zuzugeben, daß man<br />

die Tschechen anderwärts als germanischen Stamm betrachtete, da nichts<br />

Slawisches aus dem Lande hervorgegangen wäre. Auch in Böhmen war es<br />

die Schwertmission, welche die Bewohner dieses Gebietes in Bevorrechtete<br />

und Rechtlose teilte, wobei letztere als Leibeigene der geistlichen und<br />

weltlichen Grundherren ohne Bildungsmöglichkeit in ärmsten und<br />

niedrigsten Verhältnissen leben mußten. Eine reichsfeindliche<br />

Kirchenpolitik unterstützte eine Entwicklung, die ungeachtet der Tatsache<br />

einer ersten deutschen Universität in Prag, eine künstliche Entdeutschung<br />

des Raumes stattfinden ließ.<br />

Als König und Kaiser Karl IV., 1346 - 1378, den aus dem Balkan<br />

kommenden Glagolitenmönchen die Erlaubnis erteilte, in Prag im Sinne<br />

der römischen Kirche Glaubensarbeit betreiben zu dürfen, konnte er nicht<br />

ahnen, welche Folgen daraus entstehen würden.<br />

Die zugewanderten Mönche schufen durch ihr Kyrilliza eine glagolitsprachlich<br />

eigene Literaturrichtung mit einer reichsfeindlichen Spitze und<br />

entwickelten im Schutze ihrer Klostermauern eine reichsverräterische<br />

Verschwörertätigkeit. Sie schufen die 'tschechische' Kunstsprache und<br />

leiteten damit die geistige Loslösung von Volk und Reich ein. In diesem<br />

heimlichen Dunkel entstand auch eine Geheimgruppe namens Zectechna<br />

oder Zectechina, der im 'Dunkel' Arbeitenden, abgeleitet vom<br />

Spätlateinischen caceo.<br />

Anfangs des 19. Jahrhunderts entstand in Anschluß auf die<br />

vorangegangene Verschwörertätigkeit der Glagolitenmönche eine Gruppe<br />

der Wiedererwecker eines sogenannten tschechischen Volkstums mit<br />

eigener Sprache. Ihr geistiger Vater war Wenzel, - tschechisiert Vaclav, -<br />

Hanka, 1791 - 1861. Er nahm die sprachlichen Verputzarbeiten an der bis<br />

dahin noch nicht ausgereiften Kunstsprache vor und machte sich durch von<br />

ihm vorgenommenen Fälschungen auf literarischem Gebiet, wie<br />

beispielsweise der "Königshofer Handschrift", der "Grünberger<br />

Handschrift" und anderer mehr, einen unrühmlichen Namen.<br />

Der im Jahre 1816 aufgetauchte und vermeintliche Fund<br />

alttschechischer Literatur unter dem Titel "Lied unter dem Vyserad" wurde<br />

als Fälschung entlarvt. Der bekanntgewordene Historiker Josef Dobrovsky<br />

war einer der ersten, der gegen die Fälschung auftrat und nur der<br />

Königshofer Schrift gegenüber im Zweifel<br />

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