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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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So zogen die Nillungen, keinesfalls Burgunder, der Einladung Attalas<br />

folgend, in der Stärke von etwa tausend Mann, von der Burg Verniza in das<br />

Hunenland. Sie setzten über den Rhein an der Stelle, wo die Duna in den<br />

großen Strom mündete, mit Fährbooten, die jeweils einen Hundertschaft<br />

faßten. Nach einem Halbtagesritt erreichten sie Rodingeirs Burg Bakalar.<br />

Hier schloß sich der Markgraf mit sieben Recken dem Zug an. Wenige<br />

Tage darauf kamen die Niflungen zur Burg Thorta, das heutige Dortmund.<br />

Weiterziehend stießen sie zu ihrem Zielort Susat, also Soest, wo sie von<br />

Attala und Grimhild empfangen wurden.<br />

Das alles spielte sich im sechsten Jahrhundert zu beiden Seiten des<br />

Rheins bis nach Westfalen hinein ab und nicht, wie bisher immer<br />

angenommen, von Worms weg über Bayern bis nach Ungarn.<br />

Ausschmückungen und Übertreibungen entstanden später durch das<br />

mehrfach ab- und umgeschriebene Nibelungenlied, doch der Kern der<br />

Chronik blieb. Natürlich wurden niemals aus der Kampfhalle siebentausend<br />

Tote weggeschafft und ebensowenig konnte es stimmen, daß hundert<br />

Wagen nicht ausreichten, den Nibelungenschatz wegzuführen.<br />

In Soest stehen noch alte Mauerreste in der Stadtmitte, die aus der Zeit<br />

Attalas stammen. Auch der mit einer Mauer umfriedete Holmgarten ist<br />

noch vorhanden, der historische Schauplatz des epischen Dramas, Attalas<br />

Burg, befand sich im Stadtkern zwischen der Petrikirche und dem St.<br />

Patrokli-Dom. Ahnungslos und geschichtsunwissend gehen heute<br />

Stadtbesucher und Einheimische über den Boden der geschichtsträchtigen<br />

Vergangenheit.<br />

Das Wissen um die in der Thidrek-Saga festgehaltenen und<br />

geschichtlich erklärten Ortsnamen und nunmehr von einer mühevollen<br />

Forschungsarbeit erschlossenen Hinweise, muß erst mit neuen<br />

Bildungswegen der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.<br />

Das Vorstellungsbild des niederdeutschen geschichtlichen Raumes von<br />

Flandern bis nach Dänemark hinauf, gewinnt eine neue Breite. Thidrek, der<br />

Attala als Herrscher nachfolgte und nicht viel später Widukind, zählen zu<br />

den Großen des Frühmittelalters der vorkaiserlichen Zeit aus dem<br />

germanischen Herzland.<br />

In einer altschwedischen Handschrift ist ebenfalls festgehalten:<br />

326<br />

En stadh lag ostan for Bern<br />

som kailas Venedi,<br />

ther war en hertogn<br />

som ragball het.<br />

Ein Ort lag östlich von Bern,<br />

der ruft sich Venedi.<br />

Dort war ein Herzog<br />

der Ragball hieß.

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