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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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fangen von der Besonderheit der Gralsvorstellung der Katharer, vorgestellt<br />

als die Mani, einer energetischen Lichtkreisausstrahlung mit einen<br />

Umwandlungsvorgang zu einem 'Stein', dem leuchtenden Smaragd, der die<br />

Welt erhellt. Die Reihe weiterer und unterschiedlicher Auslegungen<br />

reichen bis zu Richard Wagner, der mit seinem 'Parzifal' den Gral wieder<br />

als heiliges Gefäß mit Wunderkraft in seinem dramatischen Bühnenepos<br />

aufleuchten ließ. Es sei dabei dahingestellt, wie weit bei Wagner wieder<br />

altes Wissen durchbrach oder eine unbewußte Rückführung zur<br />

Urüberlieferung stattfand.<br />

In der Verchristlichung wurde auch eine goldene Schale zu einem<br />

Gralsbegriff. Joseph von Arimathia ließ eine solche anfertigen, um darin<br />

das Blut Christi aufzufangen. Daß es sich dabei um eine gedankenlose<br />

Legendenbildung gehandelt hat geht schon daraus hervor, daß kein<br />

Goldschmied in Windeseile einen Goldkelch herstellen konnte, um noch<br />

rechtzeitig zum Frischblut eines am Kreuze hängenden Verwundeten zu<br />

gelangen. Nachher, so behauptete Joseph ferner, hätte ihn der Wunderkelch<br />

dreimal am Tage ernährt, als er in der Kerkerhaft schmachtete. Aus dieser<br />

Legendenquelle hat wohl auch später Wolfram von Eschenbach seine<br />

Vorstellung geholt, daß dem Gral eine speisegebende Kraft innewohnt,<br />

keinesfalls aber aus der frühgeschichtlichen Mythe.<br />

Die mit dem Gral in die vergeistigte Ebene verlagerte Vorstellung, wie<br />

sie bei den Katharern deutlich zu Tage getreten war, verschwand bald<br />

wieder aus der nachfolgenden Literatur.<br />

Die mittelalterlichen Formen der Gralüberlieferungen zeigen eine<br />

Übereinstimmung mit der Parzifalfigur des reinen Toren, wobei sich auch<br />

eine Gleichheit mit dem Toren in der Gestalt von Rishyacringa im<br />

altindischen Mythus zeigt. In der Ausweitung des Grundthemas jedoch<br />

unterscheiden sie sich wesentlich voneinander. In der französischen<br />

Literatur wird die Vorgeschichte zum Gral nur zum Teil beachtet. So ist in<br />

den märchenhaften Abwandlungen kaum mehr von Perceval, der gallischen<br />

Form von Parzival, dem Gralfinder die Rede. So bei 'Joseph von<br />

Arimathea' von Robert de Boron, bei dem Merlin aufscheint, der mit der<br />

Gralüberlieferung überhaupt nichts zu tun hat. Anders wieder bei Didot,<br />

der auf die Beziehungen Percevals zum Gral eingeht. Eine reine<br />

Vorgeschichte enthält der 'Grand Saint Gral'. Stofflich ein Torso, doch mit<br />

Hinweisen zur Gralsuche befaßt.<br />

Die mit dem Gralstoff in Verbindung gebrachten Ritter Gawein und<br />

Galahad aus der Artusrunde sind ebenso spätere Erfindungen und mit der<br />

König Artus-Tafelrunde verwoben.<br />

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