04.03.2013 Aufrufe

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Plötzlich heulte das Mädchen los. Ratlos sah Meier sie an.<br />

"Ich hätte Dich überhaupt nicht ins 'Paradise' bringen sollen," schluchzte<br />

sie. "Du gehörst nicht zu solchen Typen! - In der Disko dulden Dich alle,<br />

aber warm bist Du dort nie geworden. Du bist kein Burschoah und auch<br />

kein Prolet." Sie trommelte mit der rechten Faust gegen seine Brust. Ich<br />

habe Dir schon gesagt, daß ich Dich mag. Aber Du bist wie ein Fremder."<br />

Jäh drehte sie sich um und rannte in den Hausflur hinein.<br />

Meier machte ein verdutztes Gesicht. Dann rief er in den Flur: "Ich<br />

treffe Dich wieder in der Disko, Anita! - Tschüß! -"<br />

Einige Minuten blieb er vor dem Haustor stehen. Er war unsicher, was<br />

er jetzt wirklich tun sollte. Dieser Tag hatte ihn ganz schön durcheinander<br />

gebracht. Jetzt besann er sich, um was es eigentlich ging. Er gab sich einen<br />

Ruck und schlug den Weg zur Wohnung Wulffs ein.<br />

Der Regen hatte nachgelassen. Auch der Straßenverkehr nahm ab und<br />

zeigte die fortgeschrittenen Abendstunden an. Trotzdem schlug Meier<br />

einige Haken und täuschte ein zielloses Dahingehen vor, um sein<br />

Besuchsziel zu verschleiern.<br />

Als er dann endlich bei Wulffs Wohnungstür anläutete, sah er sich<br />

einem verblüfften Schulfreund gegenüber. Dieser starrte vorerst auf seinen<br />

Glatzkopf und erkannte ihn nicht sofort. Erst als er zu einer Entschuldigung<br />

<strong>für</strong> das späte Kommen ansetzte, fand auch Wulff wieder Worte.<br />

"Entschuldigung geschenkt! - Komm herein, ich führe Dich in mein<br />

Zimmer. Da kannst Du mir gleich erzählen, warum Du jetzt mit einen<br />

Marsmenschenkopf herumläufst."<br />

Meier lächelte säuerlich. Er sah sich nochmals um, ob sonst niemand im<br />

Stiegenhaus sei, dann trat er ein und folgte seinem neuen Freund in sein<br />

Zimmer.<br />

Wenige Minuten später hörte sich Wulff Meiers Bericht an.<br />

"Ich habe," so schloß Meier, "vielleicht eine blühende Fantasie. Aber es<br />

gibt doch die unwahrscheinlichsten Zufälle auf dieser Welt, nicht wahr? -<br />

Es ist zwar noch nie ein Krokodil von einem Frosch gefressen worden, aber<br />

sicherlich dürfte schon irgendwann einmal ein Frosch einem Krokodil aus<br />

dem Rachen gehüpft sein."<br />

"Eine merkwürdige Argumentation hast Du schon, Teddy, aber im<br />

Grunde genommen denke ich wie Du. Das ergibt in der Summe zwei<br />

Fantasien, die beide den gleichen Weg gehen und zu einer heißen Spur<br />

führen können. Du bist mir nur als Handelnder voraus, weil Du hinter der<br />

Fantasie herläufst!" Wulff stand auf und<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!