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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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Von der Familie Graff hörte man auch in der Schule nichts. Niemand<br />

wußte, wie die Dinge liefen.<br />

Auch die folgenden Tage brachten nichts Neues, die Massenmedien<br />

veröffentlichten nur Journalistengeschwätz mit sich widersprüchlich<br />

überschneidenden Mutmaßungen.<br />

Am fünften Tag jedoch platzte die Bombe.<br />

Die gedruckten Massenmedien bekamen ihren großen Tag <strong>für</strong> knallige<br />

Titelüberschriften. "Schüler Graff ist frei", "Polizeirazzia befreit Graff",<br />

"Terrorbande zerschlagen", "Entführter befreit" und andere ähnliche<br />

Schlagzeilentitel wetteiferten um das öffentlich Interesse. Auch in den<br />

Durchsagemeldungen kamen die ersten Kurzberichte durch.<br />

Im einzelnen hieß es dann, daß die laufend geführten polizeilichen<br />

Ermittlungen ohne Wissen von Graffs Eltern, die noch über Anrufe am<br />

Verhandeln waren, zu einer heißen Spur geführt hätten, die in der Folge<br />

einen überraschenden Polizei-Einsatz veranlaßte. Schließlich sei in einem<br />

alten, aufgelassenen Fabriksobjekt am äußeren Rande der Stadt ein<br />

Unterschlupf von zwielichtigen Elementen gefunden worden, in dem der<br />

junge Graff gefangengehalten und entdeckt wurde. Zwei Mitglieder einer<br />

Bande konnten an Ort und Stelle bei einer blitzartig durchgeführten Aktion<br />

verhaftet werden. Nach weiteren Mitgliedern wird zur Zeit gefahndet. Der<br />

Entführte war etwas geschwächt und wurde zu einer Untersuchung in ein<br />

Krankenhaus gebracht. Bei einer ersten Befragung gab er an, daß es sich<br />

den mitgehörten Äußerungen zufolge um eine linksradikale Kampf-<br />

Fraktion handle, die Geld <strong>für</strong> Waffen benötige. Weitere Meldungen werden<br />

in Aussicht gestellt.<br />

Als Meier die ersten Meldungen las, überfiel ihn ein Zittern. Das war<br />

die erste Reaktion nach Tagen voller Hochspannung. Er hatte seit seinem<br />

Kaschemmenabenteuer schlecht geschlafen, einen Schularbeit hinter sich<br />

gebracht und wußte nicht, wie die Dinge gelaufen waren. Unklar war ihm<br />

auch, ob er an dem Gelingen der Befreiungsaktion einen Anteil hatte.<br />

Am gleichen Tag begaben sich Wulff und Professor Höhne zu Graffs<br />

Eltern, um die Glückwünsche der Klasse zu überbringen. Bei ihrer<br />

Vorsprache erfuhren sie, daß es dem jungen Graff gut gehe und daß er nur<br />

noch einen oder zwei Tage im Krankenhaus verbringen müsse.<br />

Gesundheitliche Schäden wurden nicht festgestellt und er habe<br />

Stärkungsmittel verabreicht bekommen, da er nur mangelhaft verpflegt<br />

gewesen war.<br />

Eine Nacht verlief und brachte den nächsten Tag. Das Klassenekel<br />

Trinek hatte die erste Unterrichtsstunde, als Meier wieder in<br />

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