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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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"Also! -" Graff holte nochmals Atem. "Es hat einfach so begonnen, daß<br />

ich meine Augen noch an der schönen Susi von unserem Stadtapotheker<br />

hängen hatte, als plötzlich ein altes, klappriges Auto neben mir hielt, ein<br />

Rockertyp heraussprang und mir ein langes Messer vor die Nase hielt. Ehe<br />

ich noch richtig zur Besinnung kam, was das Ganze sein sollte, faßte mich<br />

dieser Strolch am Rockaufschlag, zog mich ganz zu sich heran, fuchtelte<br />

dabei noch immer mit seinem Küchenschwert herum und stieß mich zur<br />

offenen Wagentür. Er deutete zu den Hintersitzen, wo bereits eine miese<br />

Type saß, die gleich mit ihren Klauen nach mir griff und mich in den<br />

Wagen zog. Dabei half der Messerschwenker mit einem Kniestoß nach, der<br />

mich richtig purzeln ließ. Dann stieg der Greifer eilig in den vorderen<br />

Beifahrersitz, schlug die Tür zu und schon fuhr die Karre los. Niemand auf<br />

der Straße schien etwas bemerkt zu haben. Scheinbar war niemand<br />

unmittelbar hinter mir. Dann sah ich mir den Fahrer an, der aus dem<br />

Urwald gekommen sein dürfte. Er sah schrecklich ungepflegt aus, hatte<br />

eine Orang-Utan-Frisur und stank wie das Katzenklo in der Wohnung<br />

unserer Nachbarin. -"<br />

"Euhhh..." kam es aus dem Hintergrund, wo Wuschelkopf-Babsy saß.<br />

Sofort folgten Ruhe-Rufe.<br />

Graff fuhr ungerührt fort: "Kaum saß ich also in diesem alten<br />

Blecheimer, band mir mein Nebenkerl einen schmutzigen Autolappen vor<br />

das Gesicht, der mir völlig jede Sicht nahm. Auch dieser Fetzen roch nicht<br />

nach Flieder von Chanel. Dann zischte er mir zu, daß er mir den Hals<br />

durchschneiden würde, falls ich zu schreien beginne. Groteskerweise ließ<br />

er mich dabei eine Pistole fühlen. Dann kurvten die Brüder mit ihrem<br />

Klappergefährt durch die Gegend irgendwo dahin, so daß ich kaum mehr<br />

wußte, wo rechts und links sei. Nach einer Weile fragte ich durch den<br />

Fetzen murmelnd meinen Nachbar, was man mit mir vorhabe. Da bekam<br />

ich sofort einen harten Knuff in die Seite und das Wort 'Maulhalten' ins<br />

Ohr gebrüllt. Also blieb ich ruhig. Ich hörte dann nur, wie die beiden<br />

Typen im Vorderteil des Wagens sprachen, wobei der eine sagte, daß die<br />

Macker bald überall die Hosen voll bekämen, wenn die Fraktion weiter<br />

zuschlage. Und dann prahlten sie, wie einfach alles sei und daß die Hirnis<br />

des Establishments bald in Spiritusfässer wandern würden. Es waren wilde<br />

Sprüche, die sie da führten. Damit aber konnte ich nichts anfangen. Etwas<br />

später rumpelte der Eimer über ein unebenes Gelände, dann hielt er<br />

ruckartig an. Dabei schlug ich mir die Nase am Vordersitz an, als ich nach<br />

vorne flog. Dann wurde die Tür aufgerissen und ich wurde ins Freie<br />

gestoßen. Ich <strong>für</strong>chtete schon, mit dem Kopf unsanft auf dem Boden<br />

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