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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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hatte er die Tischrunde erspäht, eilte er sofort zu der Tischgruppe und bot<br />

Gewinnlose <strong>für</strong> eine örtliche Veranstaltung des Lions-Clubs an.<br />

"Ihr kennt mich doch," leitete er seine Werbung ein, "ich bin der Holzer<br />

Karli von unserer Penne in der Nebenklasse. Bei einer Gangdrescherei habt<br />

Ihr mich mal ganz schön vermöbelt. Ist aber längst verziehen! - Hier - helft<br />

mir und nehmt mir ein paar Zettelchen <strong>für</strong> einen gute Zweck ab! -" Eilfertig<br />

hielt er der Runde die Lose hin.<br />

"Wie kommst du zu diesem Zeug?" fragte Schnauzen-Charly, der immer<br />

neugierig war.<br />

"Glasauge, werde aktiv!" witzelte der Schüler Holzer. "Steht doch alles<br />

auf den Mini-Aktien." Er hielt die Zettel Charly unter die Nase.<br />

"Ich hab keinen Bock darauf, etwas anzugraben," gab Charly leicht spitz<br />

zurück. "Eine gute Frage will eine gute Info!"<br />

Der Schüler schluckte einen aufkommenden Ärger hinunter. "Mein<br />

Familienvermehrer hat mit dieses Zeug angehängt. Er ist Mitglied bei den<br />

Lions und diese tun Gutes <strong>für</strong> die Armen. In diesem Falle geht es um die<br />

Vietnam-Flüchtlinge. Diese Lose dienen also einem guten Zweck."<br />

"He, was denn? -" fuhr Osten auf. "Für das andere Ende der Welt sollen<br />

wir Pinke blechen? -"<br />

"Nanu, warum denn nicht? - Das ist doch ganz armes Gemüse! - Fern<br />

der Heimat und kurze Hosen..."<br />

"Daran zweifelt niemand," fuhr Charly dazwischen. "Das ist natürlich<br />

ein großer Haufen Unglück. Ganz ehrlich, diese Menschen tun mir leid.<br />

Aber wer ist schuld daran? -"<br />

Holzer glotzte.<br />

"Du kriegst einen Starrkrampf vom Starren," fuhr Charly fort. "Das ist<br />

doch Zeitgeschichte von heute! - Das haben die armen Reisrationäre den<br />

Amis zu verdanken. Uncle Sam hat in Vietnam eine dicke Lippe riskiert.<br />

Und trotz überlegenem technischen Einsatz sind dann die wackeren<br />

Dschieis vor den Bambuskulis aus Nordvietnam davongelaufen und haben<br />

ihre lieben Kinderchen in Südvietnam in Stich gelassen. Und wenn es<br />

wenigen Gruppen von vielen gelingt, der kommunistischen Herrschaft zu<br />

entfliehen, dann haben doch die Amis die moralische Pflicht, diesen<br />

Unglücklichen zu helfen. Die Yanks haben den Weltkrieg gewonnen, sie<br />

verleihen ihr Geld an die ganze Welt, sie haben noch genug<br />

Einwanderungsland, also sollen sie auch zur Beruhigung ihres Gewissens<br />

etwas tun. Wir, die wir den großen Krieg verloren ha-<br />

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