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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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"Warum nicht?" gab Eyken zurück. "Da geht die Kritik beispielsweise<br />

davon aus, daß das Papier der Niederschrift jüngeren Datums sei. Dazu<br />

stellt sich sogleich die Gegenfrage, in welchem Zustand sich die alte<br />

Niederschrift befunden haben muß, um neu aufgezeichnet zu werden, ehe<br />

die alten Blätter zerfallen. Dazu kommt, daß in einer langen<br />

Generationsreihe solche Niederschriften nicht immer nach neuzeitlichen<br />

Gesichtspunkten gesehen, sachgemäß aufbewahrt werden oder aber auch<br />

trotz Vorsorge unter Witterungs- oder anderen Einflüssen litten. Also ein<br />

zu einfaches Argument des Kritikers. Möglicherweise wurde die Chronik<br />

wiederholte Male abgeschrieben und eine Abschrift verblieb im Besitz der<br />

Familie, die sie hütete. Weiter stellt sich gleich die Frage, welche Gründe<br />

sollte eine solche Fälschung haben? - Warum sollte großes<br />

Überlieferungswissen erfunden werden? Weshalb sollte man unter großem<br />

Gehirnschmalzeinsatz eine Vergangenheitsperiode von einem solchen<br />

Umfang erfinden? - Was wäre das Ziel, wo wäre der Nutzen? - Natürlich<br />

sind viele Legenden durch Fantasien noch angereichert worden, aber der<br />

Kern aller Überlieferungen ist immer herauslesbar! - Denker und Forscher<br />

gehen immer den Weg der Suche und der Feststellungen. Sie leisten Arbeit<br />

und zerstören nicht. Wissenschaftliche Ergebnisse sind Forschungsarbeit<br />

und brauchen nicht als Chronik bezeichnet werden, weil ein Recht auf<br />

Anerkennung <strong>für</strong> erbrachte Leistungen besteht. Und wer mit viel Fantasie<br />

Romane schreibt, vermarktet sie als solche und braucht sich als Autor<br />

ebenfalls nicht hinter einer vorgeblichen Chronik zu verstecken. Es gibt<br />

keinen Grund <strong>für</strong> Fälschungen in dieser Hinsicht. Dann wird auf<br />

Zeitangaben herumgehackt. Dazu muß man ganz allgemein sagen:<br />

Zeitangaben müssen nicht immer völlig übereinstimmen. Hier treten im<br />

Laufe vieler mündlicher Weitergaben und nachfolgender Niederschriften<br />

immer wieder Fehler auf. Man weiß aus dem Beispiele übler Nachreden,<br />

daß solche in der Weitergabe um etliche Ecken herum am Ende immer<br />

wieder Entstellungen und Veränderungen aufweisen. Alte Überlieferungen<br />

können im Laufe späterer Generationen durch Denkfehler in nachfolgender<br />

Zeit Verwirrungen stiften. Ein ernsthafter Forscher wird daher den Weg der<br />

vergleichenden Wissenschaft gehen. Billig ist es ferner, Kritik am<br />

Sprachlichen zu üben, ohne jemals sich mit Sprachen befaßt zu haben.<br />

Solche Entgleisungen sind Zeichen eines sich vordrängenden Halbwissens.<br />

Und geradezu kindisch ist die Behauptung, der Hersteller der angeblich<br />

gefälschten Chronik sei aus "Familienbewußtsein" zu dieser Schrift<br />

getrieben worden.<br />

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