04.03.2013 Aufrufe

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ekannt, aus den jüdischen Gemeinden in den Vordergrund.<br />

Maimon, aus der Zeit von 1135 bis 1204, wuchs in Cordoba auf, wurde<br />

ein bekannter Arzt und starb dann als solcher in Kairo. Er entwickelte sich<br />

nach seinem Studium zu einem starken und leidenschaftlichen Führer des<br />

Judentums und schuf die erste gründliche Darstellung des Talmudrechtes.<br />

Unter anderem schrieb er auch das "More Nebuchim", zu deutsch "Führer<br />

der Verirrten", eine Festlegung des jüdischen Gottesbegriffes nach einer<br />

streng verstandesmäßigen Regel. Seine Gedankenwelt übertrug sich weit<br />

später auf seinen Glaubensbruder, den Philosophen Spinoza. Die Rabbiner<br />

in Amsterdam taten dann 1656 Spinoza in Acht und Bann.<br />

Zur Zeit Maimons regierte in Sizilien Friedrich II. vom Geschlecht der<br />

Hohenstaufen. An seinem Hofe hatten Araber und Juden ebenfalls freien<br />

Zutritt. Hier wurde auch die islamische Gelehrsamkeit höher geschätzt als<br />

die der römischen Kirche. Vom nachfolgenden Bann der Kirche belegt,<br />

starb Friedrich zu früh und damit endete ein kurzes Kapitel freier<br />

Begegnungen der Völker und deren Wissens als Berührungsmitte zwischen<br />

Ost und West.<br />

Neue Zeiten brachten dann große Unruhen in Europa. Es kam zum<br />

Bruch zwischen der römischen und der griechischen Kirche und schließlich<br />

forderte der Papst in Rom zu den Kreuzzügen auf, um ihre Macht unter<br />

Beweis stellen zu können.<br />

Nun rückte auch das mittelalterliche Deutschland wieder in den<br />

Vordergrund des europäischen Geschehens, nachdem die Staufer bereits<br />

europäische Politik gemacht hatten. Im deutschen Reichsbereich<br />

entwickelte sich unter anderem ein Privilegienrecht <strong>für</strong> Ansiedlungsbriefe<br />

und Sonderrechte. Diese wurden von den Städten und Ortschaften<br />

ausgestellt und konnten käuflich erworben werden.<br />

Dies machten sich die einwandernden Juden zunutze. Urkundlich<br />

bezeugt ist, daß es bereits im Jahre 321 in Köln eine Judengemeinde gab.<br />

Sie durften Handel treiben und auch Grundbesitz erwerben.<br />

In der Zeit des ersten Kreuzzuges, 1096, wurde im Reich ein Gesetz<br />

geschaffen, das die Bezeichnung Kammerknechtschaft erhielt. Demnach<br />

galten die Juden nunmehr als Eigentum der kaiserlichen Kammer. Sie<br />

hatten jedoch dabei den Vorteil, daß sie dem Kaiser bei Geldnöten<br />

aushelfen durften und da<strong>für</strong> Pfänder bekamen. Viel schwerer wirkte sich<br />

<strong>für</strong> die Juden die kanonische Gesetzgebung der Kirche aus, welche die<br />

Juden ächtete.<br />

Das dreizehnte Jahrhundert war <strong>für</strong> die Juden eine dunkle Zeit in<br />

Deutschland. Papst Innozenz IV. hob 1247 die Schuld der Juden<br />

454

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!