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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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gründete das Intergovernmental Committee on Political Refugees - IGC -,<br />

deren geplante Maßnahmen nur Papier blieben.<br />

In der zehn Tage andauernden Sitzungszeit erklärten sich der Reihe<br />

nach alle teilnehmenden Staaten, unter ihnen natürlich die USA,<br />

Großbritannien, Kanada, Australien, Schweden, Schweiz und die weiteren<br />

europäischen und südamerikanischen Teilnehmer außerstande, Flüchtlinge<br />

aufzunehmen. Die USA wollten bloß die in ihren Einwanderergesetzen<br />

festgelegte Quote <strong>für</strong> Deutschland und Österreich voll ausschöpfen. Die<br />

britischen Dominien verwiesen auf die Mutterlandsguoten und Australien<br />

erklärte dabei unverblümt, das Land habe bisher kein Rassenproblem<br />

gekannt und denke nicht daran, es einzuführen. Die Südamerikaner wollten<br />

bloß Bauern aufnehmen, doch waren in Deutschland und Österreich nur 2<br />

v. H. in der Land- und Forstwirtschaft tätige Juden vorhanden.<br />

Geblieben waren nur leere Gesten und Sympathieerklärungen. Niemand<br />

bot den Juden wirkliche Hilfe an. Die "Neue Zürcher Zeitung"<br />

kommentierte im Juli 1988, also ein halbes Jahrhundert später, die<br />

Rückschau <strong>für</strong> die Konferenz zu Evian: "... ein beschämendes Kapitel<br />

menschlichen Versagens..."<br />

Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte man nichts<br />

dazugelernt. Wieder waren es die Engländer, die jüdischen Auswanderer<br />

aus Europa kein Geleit geben wollten.<br />

Zwei Jahre nach Kriegsende, im Jahre 1947, war der schrottreife aber<br />

mühsam zurechtgeflickte französische Flußdampfer "Präsident Warfield"<br />

aus dem Mittelmeerhafen Sete ausgelaufen. Er hatte 4500 aus deutschen<br />

Konzentrationslagern befreite Juden an Bord. Kurz darauf wurde der<br />

unterwegs auf den Namen "Exodus 1947" umgetaufte Dampfer von<br />

britischen Marineeinheiten verfolgt.<br />

In Sichtweite der palästinensischen Küste, aber noch immer in<br />

internationalen Gewässern befindlich, wurde die "Exodus 1947" von zwei<br />

britischen Marinefahrzeugen gerammt. Britische Einheiten enterten unter<br />

Feuerschutz das Auswandererschiff, stürmten die Kommandobrücke mit<br />

Einsatz von Tränengas und zwangen das Schiff zur Umkehr. Mit drei toten<br />

und 143 verletzten Juden an Bord, wurde wieder der Hafen Sete<br />

angelaufen. Dort verließen nur 138 Juden auf Aufforderung das Schiff, die<br />

restlichen weigerten sich es zu verlassen und traten in Hungerstreik, der 24<br />

Tage andauerte.<br />

Als der damalige sozialistische britische Innenminister Ernest Bevin<br />

davon erfuhr, bekam er den Berichten zufolge einen Wut-<br />

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