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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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verhehlt worden; darum tat er alles, um Weisheit zu erlangen und zu<br />

sammeln. Sein Verstand war so groß, daß er alles verstand, was er sah und<br />

hörte. Das Volk schaute mit Ehrerbietung auf ihn, und die Priester wurden<br />

von seinen Fragen in die Enge getrieben. Als er jährig wurde, ging er zu<br />

seinen Eltern. Diese mußten harte Dinge hören. Um seiner quitt zu werden,<br />

gaben sie ihm Überfluß von köstlichen Steinen; aber sie trauten sich nicht,<br />

ihn offenbar als ihr Blut zu bekennen. Von Betrübnis überwältigt über die<br />

falsche Scham seiner Eltern, begann er umherzuirren. Immerfort fahrend<br />

begegnete er einem Fryas-Steurer "- einem Seefahrer -", der als Sklave<br />

diente; von diesem lernte er unsere Sitten und Gepflogenheiten. Er kaufte<br />

ihn frei, und bis zu ihrem Tode sind sie Freunde geblieben.<br />

Allerwärts, wo er <strong>für</strong>derhin zog, lehrte er die Leute, daß sie weder<br />

Reiche noch Priester zulassen sollten; daß sie sich hüten sollten vor der<br />

falschen Scham, die allerwege Übel der Liebe tut. Die Erde, sagte er,<br />

schenkt ihre Gaben nach dem Maße, in der man ihre Haut klaubt; daß man<br />

darin soll schürfen, ackern und säen, so man derob mähen wolle. Doch,<br />

sagte er, niemand braucht etwas <strong>für</strong> einen anderen zu tun, es sei denn, daß<br />

es bei gemeinem Willen oder aus Liebe geschehe. Er lehrte, daß niemand<br />

in ihren Eingeweiden um Gold oder Silber oder kostbare Steine wühlen<br />

sollte, denen Neid anklebt und Liebe fliehet. Um eure Maiden und Weiber<br />

zu zieren, gibt der Fluß "- Gold -", genug. Niemand, sagte er, hat dessen<br />

Gewalt, alle Menschen maßreich zu machen und gleiches Glück zu geben.<br />

Denn es ist aller Menschen Pflicht, die Menschen so maßreich zu machen<br />

und so viel Genießen zu geben, als erlangt werden kann. Keine<br />

Wissenschaft, sagte er, darf man gering schätzen, doch gleichteilen ist die<br />

größte Wissenschaft, welche die Zeit uns lehren vermag. Darum, daß sie<br />

Ärgernis von der Erde wehret und die Liebe nährt.<br />

Sein erster Name war Jes-us. Doch die Priester, die ihn sehr haßten,<br />

hießen in Fo, das ist 'falsch'; das Volk hieß ihn Kris-en, das ist 'Hirte', und<br />

sein friesischer Freund nannte ihn Büda, weil er in seinem Haupt einen<br />

Schatz an Weisheit hatte und in seinem Herzen einen Schatz an Liebe..."<br />

Und dann weiter: "... Was meinst du nun, daß die Priester taten? Das<br />

muß ich dir melden. Auch mußt du sehr darauf achten, <strong>für</strong>der mußt du<br />

wachen über ihr Betreiben und Ränke, mit allen Kräften, welche Wralda in<br />

dich gelegt hat.<br />

Derweilen die Lehre Jesus' über die Erde fuhr, gingen die falschen<br />

Priester nach dem Land seiner Geburt, seinen Tod offen-<br />

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