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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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en, sind arme Schweine und sollen nun noch <strong>für</strong> die Sünden der Amis<br />

bezahlen. Das ist nicht unser Kaffee! ..."<br />

"Richtig," mischte Osten mit. "Die Kaugummihelden sollen <strong>für</strong> ihren<br />

Krieg selbst bezahlen!"<br />

"Soweit habe ich eigentlich gar nicht gedacht," bekannte Holzer<br />

offenherzig. "Diese Rede ist ein in Worte gehüllter Geist voll<br />

Offenbarungstendenzen," setzte er in der Schulumgangssprache hinzu.<br />

"Das ist gar nicht so ultrakrass, wie das Ding an mich herankam. Ihr habt<br />

gar nicht so unrecht. Wenn ich das meiner väterlichen Bezugsperson<br />

daheim erkläre, wird die ihm von mir übermittelte emotionale<br />

Objektdistanz - hihi, - ein Schlumpfgesicht hervorrufen!"<br />

"Was ist denn das schon wieder <strong>für</strong> ein Ausdruck?" fragte Osten<br />

entgeistert. "Da schlägt sogar unser Klassenvorstand einen Purzelbaum,<br />

wenn er das hört."<br />

"Nanu, - emotionale Objektdistanz ist doch klar. - selbstständiges<br />

Denken zum Ding heißt das, Huch! -"<br />

"Du hast ein ganz schönes Vokabelheft beisammen," maulte Charly,<br />

weil er in die Hinterhand mit seinem Wissen geraten war. Mit der Sprache<br />

der Penne und den Hopsbasars hatte er noch nicht sämtliche Tassen im<br />

Schrank.<br />

"Also nehmt Ihr mir wenigstens einen Zettel ab?" fragte Holzer süßlich.<br />

"Ich sag' die Sache mit den Vietnamesen bestimmt meiner Bezugsperson.<br />

Das Ding stößt mich jetzt auch auf. Klar, daß das eine reine Ami-<br />

Angelegenheit ist. Wenn ich daheim meine restlichen Zettelchen auf den<br />

Tisch knalle, muß ich nur aufpassen, daß mir der positiv-emotionelle<br />

Austauschprozeß über diese Ami-Sache keine Kürzung meiner Pocketpinke<br />

einbringt."<br />

Schnauzen-Charly glotzte mit einem Fragezeichengesicht.<br />

"Du bist doof," lachte Holzer. "Unter dem zuvorgenannten<br />

Austauschprozeß versteht man Zärtlichkeiten wie zum Opas Zeiten. Und<br />

auf zärtliche Weise muß ich diesen Ami-Schnickschnak anbringen. Das ist<br />

gebongt, he? -"<br />

"Schon gut," sagte Charly und in seinen Augen tanzten Teufelchen.<br />

"Wenn wir wieder bei der themenzentrierten Interaktion sind, kommst Du<br />

in meine Gasse!"<br />

"Bin ich jetzt schon," lachte Holzer süßsauer.<br />

"Siehste," gluckste Charly fröhlich. Spott leuchtete aus den Augen. "Das<br />

ist nämlich nichts anderes als der Schulunterricht.<br />

"Schluß mit dem Geplänkel!" sagte Graff. "Gib mir so einen<br />

Barmherzigkeitszettel. Menschlichkeit soll keine Grenzen kennen. Ehrlich<br />

vom Herzen!"<br />

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