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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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schichtsreihe heraus, beginnend mit der Schwarzen Sonne aus früherer Zeit<br />

in der langen Rückschau bis in das Mittelalter weisend, erregte die<br />

Gemüter.<br />

Ein Gewirr von Fragen setzte ein, doch Eyken winkte ab. "Es ist spät<br />

geworden und ein Mehr zu den abschließenden Ausführungen vermag ich<br />

jetzt nicht zu sagen. Mit diesem Vortrag nehme ich auch Abschied von<br />

meinen Zuhörern, da ich in Kürze verreise."<br />

Rufe des Bedauerns wurden laut. Die Schüler umringten Eykens Tisch<br />

und verlangten noch ein Treffen. Eyken schüttelte bedauernd den Kopf.<br />

Dann tröstend: "Vielleicht komme ich wieder..."<br />

Als er ging, mußte er durch ein Spalier der Anwesenden, die ihm durch<br />

Zurufe Geleit gaben. "Ich bin nur ein Sämann," murmelte er. Beim<br />

Ausgang angelangt, wandte er sich um und sagte vernehmlich: "Hütet das<br />

Erbe! - -"<br />

In der Klasse herrschte eine gedrückte Stimmung. Die angekündigte<br />

Abreise Eykens traf die Schülergemeinschaft schwer. Das war aber noch<br />

nicht alles. Der Klassenvorstand Höhne hatte seinen Schülern in seiner<br />

nächsten Unterrichtsstunde eröffnet, daß er seiner Versetzung harre. Die<br />

Vorträge hatten sich herumgesprochen. Es war dabei nicht herauszufinden,<br />

ob es Trinek oder eine andere Stelle war, die irgendwie um fünf Ecken<br />

herum die ganze Sache in den falschen Schlund bekam und zu einer<br />

politischen Dramatik hochgespielt haben mußte. Die Schülergemeinschaft<br />

kam jedenfalls gemeinsam zu dem Schluß, daß es zu den Spielregeln der<br />

Neudemokratie gehörte, mißliebige Lehrpersonen auch dann zu versetzen,<br />

wenn auch nur ein Unsicherheitsumstand einen Beweis ersetzte. Damit<br />

erschien eine Versetzungsmaßnahme als Vorsichtshandlung, um einen<br />

Verdacht nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Die selbsternannten Richter<br />

fanden diesen Vorgang milde.<br />

Als Höhne die Eröffnung abgegeben hatte, gab es betretene Gesichter.<br />

Wulff fühlte sich als Klassensprecher verpflichtet, den Professor zu fragen:<br />

"Dürfen wir erfahren, welche Gründe die vorgesetzte Schulbehörde ins<br />

Treffen führt, um diese Versetzung zu rechtfertigen? -"<br />

Höhne sah den Sprecher ruhig an und sagte: "Die vorgesetzten Stellen<br />

sind nicht unbedingt verpflichtet, <strong>für</strong> solche Maßnahmen Gründe<br />

anzuführen. Es genügt der Form nach, einen anderweitigen Bedarf<br />

aufzufüllen. Unser Schuldirektor hat sich auf meine Frage nach dem<br />

wirklichen Grund wie ein getretener Wurm gewunden und auf mein<br />

Drängen durchblicken lassen, daß man der Ansicht sei, daß mein Wirken<br />

an dieser Schule einen schädlichen<br />

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