04.03.2013 Aufrufe

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eits weiß, besaß die Frau bei den Nordvölkern eine hohe Stellung, ganz im<br />

Gegensatz zum Frauentum bei den semitischen Stämmen. So war der<br />

Drang zur Gleichberechtigung der Geschlechter begreiflicherweise überall<br />

bei gemischtrassigen Gruppen zu finden, nicht aber bei den rein<br />

gebliebenen Germanenvölkern.<br />

Während nun die mitteleuropäischen Juden sich unauffällig zu verhalten<br />

versuchten, um weiteren Verfolgungen auszuweichen, kam es in anderen<br />

Ländern zu Ausschreitungen. In den Jahren 1181 bis 1394 wurden die<br />

Juden viermal von Ländern verwiesen, dreimal nach einer Zeit wurde ihnen<br />

eine Rückkehr erlaubt. Jede Ausweisung hatte eine Beschlagnahme ihres<br />

ganzen Vermögens zur Folge. Und jede Rückkehr war wieder mit<br />

entsprechenden Zahlungen an den König verbunden. Im Jahre 1394<br />

verließen schließlich über hunderttausend Juden Frankreich.<br />

In England waren sie ebenfalls, wie eine Zeit hindurch in Deutschland,<br />

Eigentum der Kammer. Um 1290 wurden sie auch von dort ausgetrieben.<br />

Das alles geschah zu der Zeit, als das Judentum in Spanien noch<br />

obenauf war. Der neuerliche Kampf der kastilischen Könige zur<br />

Vertreibung der Mauren aus Spanien war im eigentlichen Sinne ebenfalls<br />

ein Kreuzzug der spanischen Christenheit auf Betreiben der Kirche.<br />

Die im kastilischen Teil lebenden Juden zählten zum gehobenen<br />

Mittelstand. Als solche wurden sie zu den Geldgeschäften herangezogen.<br />

Die Könige setzten die Juden als Geldeintreiber <strong>für</strong> die Staatskasse ein,<br />

wodurch sie sich den Haß des Adels und der Stadtverwaltungen zuzogen,<br />

wobei auch der Klerus mitging. So kam es, daß 1391 ein Pogrom ausbrach,<br />

wobei in Sevilla die ganze viertausend Köpfe zählende Gemeinde umkam.<br />

Daraufhin flüchteten tausende Juden, um Taufe bittend, in die Kirchen<br />

um den Verfolgungen zu entrinnen. So wurden sie nach außen hin<br />

'conversos', also Neuchristen, blieben jedoch insgeheim ihrem Glauben<br />

treu. Diese, unter Zwang getauften Juden, wurden wegen der ihnen<br />

verbliebenen Eigenart Maranen genannt. Als solche stiegen sie neuerlich zu<br />

Ämtern und Würden auf und bildeten eine neue Klasse, die sich abermals<br />

wegen der gebliebenen Abgesondertheit neuen Haß zuzog.<br />

Die Bezeichnung Maranen, spanisch marranos, heißt übersetzt<br />

'Saukerle' und verblieb dieser Kaste als Schimpfname. Im Jahre 1480 kam<br />

dann noch die Errichtung eines Inquisitionstribunals durch die Kirche dazu<br />

und damit begann auch die Verfolgung der Getauften. Der Großinquisitor<br />

Torquemada ließ unter dem Schutz<br />

457

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!