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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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die Direktionskanzlei gerufen wurde. Achselzuckend verließ er den Raum.<br />

Als er das Zimmer des Direktors betrat, fand er dort auch seinen<br />

Klassenvorstand und Kriminalkommissar Berger vor. Zögernd blieb er bei<br />

der Tür stehen.<br />

"Treten Sie näher, Meier," drängte der Direktor. "Sie haben nichts zu<br />

<strong>für</strong>chten. Ganz im Gegenteil!"<br />

"Ich wüßte auch nicht, warum ich Angst haben sollte, Herr Direktor. -<br />

Ich habe nichts angestellt," fügte er läppisch hinzu.<br />

"Und ob Sie etwas angestellt haben!" setzte der Kommissar fort. "Ihnen<br />

haben wir es zu verdanken, daß wir so schnell die Spur zu Ihrem<br />

Mitschüler Graff finden konnten. Ich habe Sie in die Direktion rufen lassen,<br />

um Ihnen diese Mitteilung machen zu können. Im Interesse Ihrer Sicherheit<br />

möchte ich Ihren beispielhaften Einsatz nicht in der Öffentlichkeit<br />

breittreten. Es gibt auch ein stilles Heldentum, mit dem man allein sein<br />

muß. Aber <strong>für</strong> Ihre entscheidende Mithilfe möchte ich Ihnen zumindest vor<br />

Ihrer Schulleitung danken. Und hier -," Berger nahm vom Tisch ein Paket,<br />

"überreiche ich Ihnen als bescheidene Aufmerksamkeit einen schönen<br />

Atlas, <strong>für</strong> den meine Kollegen und ich gesammelt haben. Sie hätten es<br />

verdient, auch in den Zeitungen zu stehen, aber wie gesagt -"<br />

Nun trat auch der Direktor vor und schüttelte Meier ebenfalls die Hand.<br />

"Herr Kommissar Berger hat mir schon Ihre Heldensünden erzählt. Leider<br />

muß auch ich aufgrund der Hinweise um Ihre Sicherheit von einer<br />

öffentlichen Belobigung absehen, doch werde ich den Lehrkörper von<br />

Ihrem Mut und Einsatz informieren, damit das Kollegium weiß, was wir<br />

Ihnen verdanken!"<br />

Meier nickte nur. Als er noch die Hand des Direktors auf seiner Schulter<br />

verspürte, wurde er verlegen. Lämmchen spielend, verabschiedete er sich<br />

etwas geziert und zog eilig ab.<br />

In der Klasse empfingen ihn neugierige Augen. Aber er nahm<br />

schweigsam und mit verschlossenen Gesicht seinen Platz ein. Nur Wulff<br />

lächelte wissend.<br />

- - - - - - - - -<br />

Am Freitag der nächstfolgenden Woche fand <strong>für</strong> den jungen Graff bei<br />

Zeller ein feierliches Klassentreffen statt. Oberstudienrat Höhne und zwei<br />

weitere Professoren waren ebenfalls eingeladen worden. Graff, wieder<br />

frisch und vergnügt, sich stolz im Mittelpunkt des Interesses fühlend,<br />

mußte berichten:<br />

"Ich will mir eine lange Einleitung ersparen," begann er.<br />

"Geschenkt! -" rief Schnauzen-Charly. Damit aber kam er diesmal<br />

schlecht an. Die Anwesenden murrten.<br />

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