04.03.2013 Aufrufe

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

präsentiert: "Rebellen für Thule"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

umänische Truppenteile zu den Russen überliefen und eine Kehrtwendung<br />

gegen die deutschen Verbände machten, traf es die deutsche Heeresleitung<br />

überraschend. Dabei hatten verläßliche Stellen des Sicherheitsdienstes<br />

Himmlers schon lange vergeblich vorher gewarnt. Vieles ist von der<br />

deutschen Abwehr des Admirals Canaris hintertrieben und an die<br />

Feindmächte verraten worden. Als der Abwehrchef überführt und verhaftet<br />

wurde, war es viel zu spät und der angerichtete Schaden war nicht mehr<br />

gutzumachen. Da war dann der Fall Schirach, der als Reichsstatthalter und<br />

Gauleiter von Wien versagte. Die Leitstelle Wien des<br />

Reichssicherheitshauptamtes trug ein ganzes Aktenbündel zum Fall<br />

Schirach zusammen und sandte es mit einem Kurier nach Berlin. Die<br />

übersandte Aktenlage erschien Himmler wichtig genug, um damit<br />

persönlich bei Hitler vorzusprechen und den Sachverhalt zu übergeben. Der<br />

Reichskanzler weigerte sich mit einer schroffen Handbewegung, das Paket<br />

zu übernehmen und wies Himmler ungnädig ab. Als später die Russen in<br />

Wien eindrangen, fanden sich die von Schirach zur letzten Abwehr<br />

einberufenen Parteileute des Gauhauses ohne Führer allein. Dabei hatte<br />

Schirach noch kurz zuvor erklärt, er werde als erster hinter einem<br />

Maschinengewehr auf der Ringstraße liegen. Er ließ seine Leute einfach in<br />

Stich und ging, wie es in der Landsersprache hieß, stiften. Vieles andere<br />

wieder wurde Hitler vorenthalten. Bormann fing in der Reichskanzlei<br />

wichtige Meldungen oder Vorsprachen ab. So war es auch, Herbstanfang,<br />

als 1944 die Invasion bereits lief, daß ein Leibstandartenmajor aus Wien<br />

und der frühere Gauleiter Wiens, der aus dem Saarland stammende<br />

Bürckel, bei Bormann um eine dringende Vorsprache bei Hitler baten.<br />

Bormann verstand es geschickt, die hochrangigen Parteileute abzuhalten<br />

und nach zehn Tagen behinderten Wartens abzuhalftern. Dabei ging es um<br />

einen Befehl Bormanns, der veranlassen sollte, daß aus Südtirol stammende<br />

Bauern nach dem <strong>für</strong> sie klimatisch ungeeigneten Elsaß umgesiedelt<br />

werden sollten. Die Südtiroler sollten Höfe von französischen Bauern<br />

erhalten, und dies zu einem Zeitpunkt, als die alliierten Invasionstruppen<br />

bereits auf einem offensiven Vormarsch gegen das Reich vorrückten. Mit<br />

der von Bormann angeordneten Vertreibung der französischen Bauern wäre<br />

ein neuer Partisanenherd im Rücken der hart kämpfenden deutschen<br />

Truppenverbände entstanden, wie dies bereits Koch in der Ukraine<br />

erfolgreich zustande gebracht hatte. Das es dann doch nicht mehr dazu<br />

kam, war dem raschen Vorrücken der alliierten Invasionstruppen<br />

zuzuschreiben. Bormann konnte zudem die hinterhäl-<br />

577

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!