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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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um die Verhältnisse, die sie in ihrer Heimat erwarten, dorthin<br />

zurückzukehren. Auch aus den Ostländern der ehemaligen Monarchie, aus<br />

Galizien und der Bukowina, hatten wir viele arische Flüchtlinge in unserer<br />

Mitte. Sie sind bis auf ganz wenige Leute schon längst wieder aus Wien<br />

abgewandert, Leute, die zu Hause auf nichts zu rechnen hatten als auf eine<br />

leergebrannte Stätte, die ihnen anzeigt: hier ist einstens dein Heim<br />

gestanden, hier ruhte einstens dein Glück. Sie sind nach Hause gegangen<br />

trotz alledem, was sie zu Hause erwartet, weil sie auf dem Fleckchen weiter<br />

leben und auf dem Fleckchen den Lebenskampf weiter aufnehmen und<br />

fortführen wollten, wo auch ihre Wiege gestanden hat. In allen diesen<br />

Flüchtlingen legte das, was jeden Mensch ehrt und adelt: echte, wahre<br />

Heimatliebe, die nicht nur zu dulden, sondern auch zu kämpfen vermag, die<br />

in der Heimat ein hohes, hehres Ideal erblickt, von dem sie sich nicht<br />

trennen wollen, in keiner Not und auch in keiner Gefahr. Nur die Ostjuden,<br />

die nicht nur allein, sondern mit ihrer ganzen Nation gemeinsam, haben das<br />

Gefühl vollständigen Mangels an Heimatliebe, weil sie keinen<br />

Heimatbegriff kennen, sind hier geblieben. Die Heimat des Juden ist der<br />

Boden, wo sein Hafer wächst, und nur so lange, als Hafer eingebracht<br />

werden kann; in dem Augenblick, wo es Hafer nicht mehr gibt, verliert sie<br />

jeden Wert und jede Bedeutung. Und weil Insbesonders ein kranker<br />

Organismus, ein sozial und wirtschaftlich kranker Organismus <strong>für</strong><br />

Menschen mit weiter Moral und noch weiterem Gewissen den<br />

ausgiebigsten Nährboden <strong>für</strong> Spekulations- und Bereicherungsabsichten,<br />

<strong>für</strong> die Stillung des Triebes der Habsucht abgibt und da diese Verhältnisse<br />

bei uns bestehen, bleiben eben die Ostjuden bei uns. Solange es noch einen<br />

grünen Flecken gibt, sind sie nicht fortzubringen. Der Heuschreck läßt das<br />

Land, das er überfallen hat, nicht eher los, als bis er es kahl gefressen hat.<br />

Das sieht unser Volk, das empfindet unser Volk. Solange die Juden<br />

Anspruch darauf hatten, von uns Gastrecht zu verlangen, weil sie<br />

vertriebene landflüchtige Leute waren, so lange haben die arischen Völker<br />

und hat das arische Wien über dieses Gastrecht hinaus vergessen auf die<br />

Gefahren und Beschwernisse, die die Anwesenheit der Ostjuden <strong>für</strong> ihr<br />

eigenes Leben bedeutet. Nun aber diese Tatsache, diese bestimmende<br />

Tatsache des Gastrechtes weggefallen ist, wollen und können die arischen<br />

Bestandteile unseres Volkes nicht mehr einsehen und sich erklären, aus<br />

welchem Grunde, aus welchem Rechts- oder Humanitätstitel sie noch<br />

weiterhin den Ostjuden Gastfreundschaft gewähren sollen. Es beste-<br />

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