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präsentiert: "Rebellen für Thule"

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graute, stieg schon von der Himmelsgründung - so lautet die Übersetzung -<br />

schwarzes Gewölk auf. Darin donnerte der Wettergott Ädad. Vor diesem<br />

zogen die Schullat, die Götterboten, gefolgt von Chanisch, dem<br />

Unterweltsgott."<br />

Dann erzählt der Tafeltext, wie selbst die Götter von der Macht des<br />

Unwetters überrascht waren und vor Angst himmelwärts zu Anu flüchteten.<br />

Sechst Tage und sechs Nächte wehklagten sie, bis endlich am siebenten<br />

Tage der Orkan nachließ.<br />

Indessen blieb die Arche am Berg Nissir hängen. Xisusthros ließ am<br />

siebenten Tage eine Taube und eine Schwalbe ausfliegen, die wieder<br />

zurückkehrten. Später ließ er einen Raben in die Lüfte steigen, der jedoch<br />

nicht wieder kam. Da wußte Xisusthros, daß die Wasser gefallen waren und<br />

er entließ die geretteten Lebewesen aus dem Schiff.<br />

Der im Text genannte Berg Nissir befand sich etwa 450 Kilometer<br />

nördlich von Schurippak im Raum vom heutigen Kurdistan.<br />

Der Bericht geht dann weiter und schildert einen heftigen Streit der<br />

Götter wegen des Ausmaßes der Sintflut. Anschließend wird noch die<br />

Rückkehr des Gilgamesch in die Heimat beschrieben, nachdem er<br />

gemeinsam mit dem Schiffer Urschanabi ein Schiff bestiegen hatte.<br />

Als beide landeten, erschien Utnapischtim und sprach zu Gilgamesch:<br />

"Du, Gilgamesch, kamst, hast dich abgeschleppt und abgemüht - was gebe<br />

ich dir? ..." Und er enthüllte ihm daß es ein Lebenskraut gebe, das vor dem<br />

Tode bewahre. - Damit schließt die älteste Fassung des Epos auf der Tafel<br />

XI.<br />

Die Tafel XII entstand etwas später als ergänzender Anhang zu den<br />

vorangegangenen Niederschriften. Sie enthält im ersten Teil<br />

Wiederholungen aus der ersten Tafel und dann den Abstieg von<br />

Gilgamesch und Engidu in die Unterwelt.<br />

Nach einer Textlücke schließ die Tafel XII mit der Schilderung, wie die<br />

Gottheiten Anu und Enlil, als Schuldige <strong>für</strong> die Wasserkatastrophe, einen<br />

Himmel- und Erdenhauch sandten, damit die Pflanzen wieder neu sprießen<br />

könnten. Dem vor ihnen knieenden Xisusthros schenkten sie das ewige<br />

Leben und wiesen ihm als Wohnsitz die weit im Osten liegende Insel<br />

Tilmun zu. Das ist der alte Name <strong>für</strong> die Bahrein-Inseln. Der dann folgende<br />

Rest auf der Tafel XII ging wieder verloren und fehlt.<br />

Zu bemerken wäre, daß der Name Xisusthros im Babel-Mythus von<br />

Adapa in anderen Schreibweisen aufscheint; auch als Atrachasis und<br />

Chasisuatra. In allen Texten wird er als weiser Mann und Freund der<br />

Gottheit Ea beschrieben.<br />

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