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Hypothese 5:<br />

1. Das Weiterbildungsbewusstsein wird von Unternehmensseite mitgetragen.<br />

2. Die Mitwirkung des Unternehmens erhöht den Informationsstand des beruflichen Umfeldes.<br />

3. Die Mitwirkung des Unternehmens korreliert mit dem Spannungszustand der TeilnehmerInnen.<br />

4. Die Mitwirkung des Unternehmens ist irrelevant für die Haltung von Vorgesetzen, Kollegen<br />

und/oder Unterstellten.<br />

Recht einheitlich präsentieren sich die Beweggründe der Teilnehmer für die Weiterbildung.<br />

Als Ausgangspunkt zur Formulierung entsprechender Motivationshypothesen kann festgehalten<br />

werden, das der Begriff "Wissensgesellschaft" durchaus Berechtigung besitzt.<br />

Hauptanstoß für die Teilnahme an einem Lehrgang bildet die Aussicht auf Erwerb zusätzlicher<br />

Fachkenntnisse. Um die Veränderung der Arbeitsmärkte wissend und von Mutter Natur<br />

mit einer großen Portion persönlicher Lernfreude versehen, wird Bildung als Rüstzeug ergriffen,<br />

um für die erwartete Höherqualifikation gewappnet zu sein. Dieser Überlegung entspringt<br />

eine Kausalkette (Weiterbildung � berufliches Fortkommen � besseres Einkommen),<br />

an deren Ende sich finanzielle Hoffnungen abzeichnen, wobei noch relativ ungewiss<br />

ist, wofür diese letztendlich verwendet werden sollen. Vorwiegend bei "gebundenen" Personen<br />

(d.h. mit PartnerIn und/oder Kind/er) werden auch Befürchtungen über einen eventuellen<br />

Jobverlust in Erwägung gezogen; bei unternehmensinternen Kursen fällt die oftmalige Nennung<br />

des Kriteriums "Wunsch des Vorgesetzten" ins Auge. Kaum jemand entscheidet sich<br />

hingegen aus "Jux und Tollerei" zum Zwecke unterhaltenden Zeitvertreibs (Kontaktknüpfung,<br />

bessere Freizeitauslastung) für einen Kurs.<br />

Hypothese 6:<br />

1. Die Weiterbildungsmotivation ist von extrinsischen, beruflichen Überlegungen dominiert.<br />

2. Wissenserweiterung ist als Präventivfunktion (im Sinne der Höherqualifizierungsthese),<br />

nicht aus unmittelbarer Not heraus, ein Motivationsfaktor.<br />

3. Der "drohende Arbeitsplatzverlust" ist als Motivationsfaktor abhängig von Familienform.<br />

4. Der "Wunsch des Vorgesetzten" ist als Motivationsfaktor abhängig von Lehrgangsstruktur.<br />

5. Karrierebestrebungen bilden die unmittelbare Motivation für die Weiterbildungsteilnahme.<br />

6. Geld und Einkommen bilden das mittelbare (End-)Ziel der Weiterbildungsteilnahme.<br />

7. Implizit spielen auch extrinsische, private Überlegungen im Motivationsprozess eine Rolle,<br />

wie "Abwechslung zum Familienalltag".<br />

Für die vielzitierte "Spaßgesellschaft" finden sich keine Anhaltspunkte - auch wenn oftmals<br />

Gegenteiliges bejammert wird, wird dem Spaßfaktor in der Wertepyramide nur untergeordnete<br />

Priorität zuerkannt, indes logiert Bildung als Verkörperung von Pflichtbewusstsein, Strebsamkeit<br />

u. ä. in den oberen Rängen. Konsequenterweise ist auch der Verlust der Freizeit<br />

lediglich ein zweitrangiger Hinderungsfaktor und außerdem in seiner Bedeutung dem jeweiligen<br />

Familientyp anzulasten - bei Familien mit Kind/ern ist der Freizeitentgang am wenigsten<br />

problematisch; der zunächst waghalsigen (aber durchaus zutreffenden) Behauptung, für Familienväter/-mütter<br />

sei die Weiterbildung eine willkommene Abwechslung zum (Familien-)<br />

Alltag und daher auch der Freizeitverlust nur halb so schlimm, gilt es in mündlichen Interviews<br />

nachzugehen, wird aber vorsichtig als Hypothese aufgenommen. 231 Dass familiäre<br />

Gegebenheiten nicht für das Scheitern der Bildungsüberlegungen verantwortlich gemacht<br />

werden können, ist zwar belegtes Faktum, aber sicherlich stichprobentypisch - aufgrund des<br />

231<br />

Die Motivation, dem Familientrott während der Weiterbildungszeit zu entgehen, ist gar nicht so weit<br />

hergeholt, wie es anfänglich scheinen mag. Aus mündlichen Berichten sowie aus den Fragebogenergebnissen<br />

(die zum einen auf "grünes Licht" seitens des Partners, zum anderen auf keinerlei familiären<br />

Hinderungsfaktoren hindeuten) ist diese Annahme nicht nur überlegenswert, sondern auch ziemlich<br />

nachvollziehbar.<br />

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