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K42 Intrapersonale Verarbeitung<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Psychischer Stress wird erzeugt, wenn<br />

a. das Lernen bzw. der Lernfortschritt<br />

zu langsam erfolg<br />

Summe Spannung<br />

Cl 1 Cl 2<br />

10 3 7<br />

b. Prüfungen absolviert werden müssen<br />

c. bereits eine (private) psychische Be-<br />

11 2 9<br />

lastung vorliegt<br />

d. Angst besteht, gegenüber den Kolle-<br />

4 1 3<br />

gen zu versagen<br />

e. die Leistung seitens der Referenten<br />

2<br />

2<br />

den bezahlten Preis nicht deckt<br />

2<br />

2<br />

f. eine Kollision mit dem Beruf entsteht<br />

Der psychische Stress wird intern zu verarbeiten<br />

versucht und nicht auf das Umfeld<br />

17 3 14<br />

abgewälzt.<br />

5 1 4<br />

Tabelle 98: Intrapersonale Verarbeitung des Kurserlebnisses<br />

Von fast der Hälfte der befragten Teilnehmer (11) wird eine unausweichliche Kursgegebenheit,<br />

nämlich Prüfungen zu absolvieren, als überaus stressreich empfunden. Wir kennen diese<br />

Empfindung zumindest noch aus der Schulzeit: Prüfungen waren seit jeher eine Qual und<br />

erzeugen Stress. Beinahe ebenso viel Druck kann aber durch das bloße Lernen nachgewiesen<br />

werden. 10 Teilnehmer gaben an, zumindest anfänglich schwer mit der Tatsache, das<br />

Lernen nicht oder zu langsam zu beherrschen, zurecht gekommen zu sein.<br />

Die Angst, gegenüber Kollegen zu versagen, betrifft eigentlich nur die Teilnehmer des firmeninternen<br />

Kurses, vor allem da Personen unterschiedlicher Hierarchieebenen im Lehrgang<br />

Seite an Seite saßen: "Und der psychologische Druck war jetzt der, wenn wir als mehr<br />

oder weniger die Fachvorgesetzten dieser Mitarbeiter im Notendurchschnitt extrem schlechter<br />

wären als unsere Mitarbeiter, schaut das einfach nicht nur gegenüber der Firma, sondern<br />

auch gegenüber unseren Mitarbeitern extrem blöd aus." 395<br />

Einen untergeordneten, aber insbesondere aus Sicht der Universität nicht zu vernachlässigenden,<br />

Unruhestifter im persönlichen Empfinden bildet eine unzureichende Leistung der<br />

Referenten im Verhältnis zum bezahlten Kurspreis. Dass sich diesbezüglich nur zwei Teilnehmer<br />

äußern, ist darauf zurückzuführen, dass die Lehrgangsgebühr des firmeninternen<br />

Kurses nicht selbst finanziert wurde. In Relation zu den Befragten des offenen Kurses (12)<br />

ergaben diese zwei Personen immerhin einen Anteil von 17 %, der einem mangelhaftem<br />

universitären Produkt stressauslösende Wirkung bescheinigt - eine Erkenntnis, der durchaus<br />

Beachtung zu schenken ist.<br />

Spannungstypische Muster lassen sich bei zwei Kriterien ableiten. Drei spannungsgeladene<br />

Interviewpartner fühlen sich durch der Fall "Lernen erfolgt zu langsam" und "terminliche/zeitliche<br />

Kollision mit dem Beruf entsteht" negativ beeinflusst, zwei Personen klagen<br />

über Prüfungsstress. Angesichts der Annahme, dass Spannung zumindest teilweise auch in<br />

einer Aversion gegenüber dem Lernen begründet sein kann, ist dieser Zusammenhang aber<br />

erwartungsgemäß.<br />

395 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Indy"<br />

23<br />

4<br />

19<br />

310

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