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c. bewirkt eine intensivere Nutzung<br />

der verbleibenden Zeit<br />

d. wird durch die Aussicht erleichtert,<br />

dass es sich um einen begrenzten<br />

Zeitraum handelt<br />

Tabelle 103: Zeitliche Verarbeitung in der Partnerschaft<br />

8<br />

2<br />

Wie für den Teilnehmer gehört auch für den Partner die zeitliche Anspannung zum routinemäßigen<br />

Alltag - und zwar unabhängig von der Weiterbildungsteilnahme. Schon vor dieser<br />

war nämlich die berufliche Auslastung des Teilnehmers eine höchst bekannte Situation, sodass<br />

die Kursteilnahme selbst - rein zeitlich gesehen - nichts Ungewöhnliches, Neues darstellt.<br />

Dies gilt insbesondere bei Teilnehmern des offenen Kurses (und ihren Partnern), die<br />

teilweise als Selbstständige tätig sind und ihr Einkommen unmittelbar nach ihrem Arbeitseinsatz<br />

bestimmen. Außerdem konnte schon nachgewiesen, dass die Unterrichtszeit selbst überwiegend<br />

der Arbeitszeit abgerungen wird, mit anderen Worten: eine zeitraubende Tätigkeit<br />

(Beruf) wird gegen eine andere (Kursbesuch) ausgetauscht. Die durch den Kursbesuch<br />

erklärte Mehrbelastung in der Partnerschaft schlägt sich daher nicht eklatant zu Buche, eine<br />

Umstellung des Partners ergibt sich somit vorwiegend in emotionaler Hinsicht (vgl. nächster<br />

Abschnitt) und weniger in zeitlicher.<br />

Eine familientypische Aufbereitung lässt erkennen, dass sich insbesondere die Partner des<br />

Typs 2 (Familie mit Kind/ern) an die wenigen gemeinsamen Stunden gewöhnt haben. Dies<br />

mag aber weniger mit dem Familienstand, sondern viel eher mit der Länge der Partnerschaft<br />

zusammenhängen. Tatsächlich errechnete sich für Familientyp 2 eine fast doppelt so lange<br />

partnerschaftliche Bindung, nämlich 14,2 Jahre, wie bei Familientyp 2 (7,4 Jahre). Daraus<br />

lässt sich wiederum ableiten, dass sich die Angehörigen des Typs 2 in einer beständigen und<br />

offensichtlich stabilen Partnerschaft wiederfinden, in der vermutlich schon einige Höhen und<br />

Tiefen gemeinsam bewältigt wurden. Obwohl auch die sieben Jahre, auf die die als Typ 1<br />

klassifizierten Befragungspersonen zurückblicken können, eine recht lange Zeitspanne darstellen,<br />

kann doch davon ausgegangen werden, dass die Resistenz gegenüber beziehungsbeeinflussenden<br />

Stressfaktoren noch nicht so sehr gewachsen ist wie im ersten Fall. Für<br />

diese Annahme spricht auch, dass der o.a. "Gewöhnungseffekt" häufiger bei Personen des<br />

Typs 2 angeführt wird (45 % vs. 14 % bei Typ 1). Wahrscheinlich wurden hier schon einige<br />

stressbehaftete Zeiten durchlebt, Weiterbildungen überstanden oder berufliche Vorhaben<br />

unterstützt - insgesamt scheint die Lage jedenfalls auch den Partnern schon einigermaßen<br />

vertraut zu sein.<br />

Nichtsdestotrotz muss eine Verkürzung der gemeinsamen Freizeitaktivitäten hingenommen<br />

werden. 11 Teilnehmer berichten von einer Reduktion partnerschaftlicher Unternehmungen,<br />

wobei diesbezügliche Klagen besonders bei Familientyp 1 laut werden (5 von 7 Befragten =<br />

71 % vs. Typ 2: 6 von 11 = 55 %). Eine Erklärung findet diese divergierende Bewertung darin,<br />

dass<br />

� die Partner einer Familie mit Kind/ern - aufgrund der zeitlichen Beanspruchung durch<br />

Beruf und Kinder - zweisame Stunden ohnehin nur in eingeschränkter Form genießen<br />

können und daher das "Weniger" nicht so ins Gewicht fällt;<br />

� kinderlose Paare ungleich mehr und mannigfaltigere sportliche, kulturelle oder andere<br />

Freizeitaktivitäten miteinander teilen und daher auch der Verzicht besonders spürbar<br />

wird.<br />

Positiv hervorzuheben ist, dass auch bei den Partnern ein "Einpendeln" der Kursbewältigung<br />

beobachtet werden kann. Der Verlauf kann dabei analog zu jenen der Teilnehmer beschrieben<br />

werden: Die neue Situation bildet den Ausgangspunkt eines neuen Zeitrhythmus', auf<br />

dessen Basis die Integration der "Weiterbildung" in den Alltag bewerkstelligt wird.<br />

4<br />

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