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ich schon sagen." 477 Besonders das Treffen von ad-hoc Entscheidungen (Darf das Kind bei<br />

der spontanen Wanderung einiger Freunde mitmachen? Soll man den Arzt rufen, wenn das<br />

kranke Kind auffiebert oder lieber noch ein wenig zuwarten?) und die ungeteilte Verantwortung<br />

für die Konsequenzen können das Leben teilweise schwer machen und das Gefühl einer<br />

"Alleinerzieherin" aufkeimen lassen.<br />

Nachdenklich stimmt auch, dass dieser Umstand von den Teilnehmern nicht registriert wurde.<br />

Zwar fanden sich in den schriftlichen Befragungen mehrere Personen, die der Partnerin<br />

einen "zeitlichen Mehraufwand" oder eine "alleinige Wahrnehmung der Erziehung" zugestehen,<br />

dass diese aber in manchen Fällen tatsächlich zu einer psychischen Überlastung führt,<br />

ist ihnen offenbar nicht bewusst. Ganz sicher ist dies nicht die Folge beabsichtigter Ignoranz,<br />

jedoch schlägt diese fehlende Einsicht in die gleiche Kerbe wie die Forderung der oben zitierten<br />

Interviewpartnerin nach Aufwertung der hervorragenden und wunderschönen, aber<br />

zugleich anstrengenden Arbeit der Frauen.<br />

K'74 Betreuungssituation<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Die Betreuungs- und Erziehungsfunktion<br />

erfüllte vor, während und nach der<br />

Weiterbildung überwiegend die Frau,<br />

insofern gab es kaum Veränderungen<br />

in der Betreuungssituation.<br />

Eine Änderung der Betreuungssituation<br />

ist maximal insofern gegeben, dass<br />

a. die andere Söhne und Töchter<br />

öfters als Babysitter fungieren<br />

b. die eigenen Eltern (Großeltern<br />

des Kindes) etwas häufiger zum<br />

Einsatz kommen<br />

Summe Familie<br />

2 3<br />

11<br />

Tabelle 128: Betreuungssituation des Kindes/der Kinder während der Weiterbildung<br />

aus Sicht der PartnerInnen<br />

7.2.3.2.2.3 Kategorie 8: Verarbeitung im sozialen Umfeld<br />

6<br />

1<br />

1<br />

Positive oder negative Reaktionen aus dem sozialen Umfeld treffen grundsätzlich den Teilnehmer<br />

und bleiben dem Partner in ihren differenzierten Ausprägungsformen oftmals verborgen<br />

(Schließlich ist der Partner nicht immer anwesend, wenn der Kurs im Freundes- oder<br />

Kollegenkreis des Teilnehmers thematisiert wird!). Um über den Umgang befreundeter Personen<br />

mit der Situation "Weiterbildung" Kenntnis zu erlagen, ist daher mit Sicherheit die Kategorisierung<br />

der Teilnehmerinterviews jenen der Partnerelaborate vorzuziehen.<br />

Nichtsdestotrotz soll auch der Eindruck des Partners eingefangen werden, um erkennbare<br />

Verhaltensweisen aus dem Umfeld aus seiner Sicht zu dokumentieren. Besonders ins Auge<br />

fällt Faktum, dass der Lehrgang kaum Anlass für Gespräch oder Diskussionen außerhalb der<br />

Familie liefert. Ganz wie bei den Teilnehmern, wird nur bei einem Viertel aller Partner der<br />

Bildungsweg samt Höhen und Tiefen besprochen. Obwohl vielerorts intra- und interpersonal<br />

belastend, ist bei den Studierenden also eine - gewollte - Abschottung der Umwelt vom psychischen<br />

und/oder zeitlichen Ballast zu vernehmen. Das erklärt andererseits natürlich, wa-<br />

477 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Pezi"<br />

10<br />

6<br />

1<br />

1<br />

1<br />

367

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