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Hypothese 6:<br />

1. Die Weiterbildungsmotivation ist von extrinsischen, beruflichen Überlegungen dominiert.<br />

2. Wissenserweiterung ist als Präventivfunktion (im Sinne der Höherqualifizierungsthese),<br />

nicht aus unmittelbarer Not heraus, ein Motivationsfaktor.<br />

3. Der "drohende Arbeitsplatzverlust" ist als Motivationsfaktor abhängig von Familienform.<br />

4. Der "Wunsch des Vorgesetzten" ist als Motivationsfaktor abhängig von Lehrgangsstruktur.<br />

5. Karrierebestrebungen bilden die unmittelbare Motivation für die Weiterbildungsteilnahme.<br />

6. Geld und Einkommen bilden das mittelbare (End-)Ziel der Weiterbildungsteilnahme.<br />

7. Implizit spielen auch extrinsische, private Überlegungen im Motivationsprozess eine Rolle,<br />

wie "Abwechslung zum Familienalltag".<br />

Zu Hypothese 6 ist zu sagen, dass natürlich eine Dominanz beruflicher Überlegungen ("Steigerung<br />

des Marktwertes") vorliegt. Ebenso ist Wissenserweiterung als intrinsisches, dem<br />

beruflichen Fortkommen nahestehendes (und daher de facto extrinsisches), Kriterium zu<br />

unterstreichen. Dass das Streben nach Karriere und Einkommen gerade bei dem untersuchten<br />

Berufsbild (und den in Kauf genommenen Strapazen) naheliegend ist, ging aus den<br />

Textelaboraten ebenfalls hervor. Eindeutig keine Bestätigung fand sich dafür, dass der Motivationsfaktor<br />

"Vermeidung eines Arbeitsplatzverlustes" mit der Familienstruktur konform<br />

geht. Leider ließen sich überhaupt nur drei Personen zu einer diesbezüglichen Aussage hinreißen,<br />

die sich wiederum auf die Familientypen 2 und 4 verteilten. Aufgrund der qualitativen<br />

Daten ist dieser Motivationsfaktor daher von untergeordneter Bedeutung und steht außerdem<br />

in keinem Zusammenhang mit der familiären Bildung. Ähnlich unzureichende Erkenntnisse<br />

finden sich für Punkt 7, dass nämlich extrinsische, private Überlegungen, wie die "Abwechslung<br />

vom Alltag" im Entscheidungsprozess vorzufinden sind. Solche - sicherlich unbestrittenen<br />

- Pluspunkte eines Kursbesuches finden sich nämlich offensichtlich nicht im Vorfeld<br />

der Bildung, sondern erst in der rückblickenden Betrachtung. A priori ist eine erwünschte<br />

Belebung des Alltages kein bildungsförderliches Argument.<br />

Noch ein Nachsatz zum Motivator "Wunsch des Vorgesetzten": Dieser ist nicht nur implizit<br />

aus Hypothese 5 abzuleiten, sondern auch explizit in den Interviews benannt. Unwiderlegbarer<br />

Anstoß für das Weiterbildungsvorhaben stellte in den firmeninternen Kursen das Unternehmen,<br />

wohingegen bei offenen Kursen oftmals auch selbst das Ruder in die Hand genommen<br />

und der Kursbesuch in die Wege geleitet wurde.<br />

Ein wesentlicher Motivationsfaktor wurde allerdings in der schriftlichen Befragung vernachlässigt.<br />

Hypothese 6 ist daher um die "Befriedigung der Persönlichkeit", die fast gleichrangig<br />

mit "Wissenserweiterung" in Erscheinung tritt, zu ergänzen.<br />

Hypothese 6 (Ergänzung durch qualitative Auswertung):<br />

8. Auch das (intrinsische) Bestreben nach Befriedigung der Persönlichkeit ist ein wichtiger<br />

Weiterbildungsmotivator für den Weiterbildungskandidaten.<br />

Hypothese 7:<br />

1. Zu den Weiterbildungsbarrieren der Bildungskandidaten zählen vor allem zeitliche Engpässe<br />

und berufliche Auslastung.<br />

2. Der Hinderungsfaktor "Lernschwierigkeiten" verhält sich abhängig zum Alter (nachteiligerer<br />

Einfluss bei Älteren).<br />

Hypothese 7 kann durch die qualitativen Befunde untermauert werden, was den ersten Punkt<br />

anbelangt. Tatsächlich bildet das berufliche Engagement die Hauptsorge bei der Weiterbildungswahl.<br />

Lernschwierigkeiten wurden nicht als Hinderungsfaktoren benannt - was aber<br />

nicht heißt, dass sie nicht vorhanden wären. Offensichtlich werden sie aber nicht als solche<br />

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