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kontrastiert. Erstere ist für ihn dann gegeben, „..wenn man auf vielen Wissensgebieten über<br />

Grundkenntnisse verfügt, so daß man in der Lage ist, die allgemeinen Probleme dieser Wissensgebiete<br />

zu verstehen. (...) Der Bildungsgrad ergibt sich hier vor allem durch das ‚Breitenwissen‘.“<br />

Spezialbildung besitzt ein Mensch hingegen dann, wenn er „.. auf einigen Wissensgebieten<br />

über Spezialkenntnisse verfügt, so daß man in der Lage ist, neben den allgemeinen<br />

auch die besonderen Probleme dieser Wissensgebiete zu verstehen und zu erklären.<br />

(...)Der Bildungsgrad ergibt sich hier vor allem durch das ‚Tiefenwissen‘.“ 21 Mussten wir<br />

den ersten, zielgruppenorientierten, Definitionsversuch verurteilen, können wir diesem schon<br />

einiges mehr abgewinnen. Tatsächlich ist nämlich die Aufspaltung in "allgemeinbildende"<br />

und "berufsbildende" Fähigkeiten mit jener von "Bildung" und "Qualifikation" gleichzusetzen,<br />

wenngleich auch die Trennschärfe einiges zu wünschen übrig lässt (vgl. nächster Abschnitt).<br />

Gemäß dem Anbieter beruflicher Bildungsprogramme erfolgt schlussendlich eine Einteilung<br />

in betriebliche, interne, von Unternehmen durchgeführte Schulungsprogramme an den geschlossenen<br />

Kreis der eigenen Mitarbeiter, und externe Weiterbildungsmaßnahmen, die von<br />

privaten und/oder öffentlichen Bildungsinstitutionen getragen werden und grundsätzlich von<br />

jedermann wahrgenommen bzw. von jedem Weiterbildungswilligen absolviert werden können.<br />

22 Wie aus der Vorstudie hervorging, ist im gesellschaftlichen Denken beides als Weiterbildungsmaßnahme<br />

anerkannt. Weiters muss Weiterbildung nicht ausschließlich „fremdorganisiert“<br />

23 und „institutionalisiert“ sein, auch das bloße Selbststudium von Büchern, Fachzeitschriften<br />

u.ä. außerhalb von Institutionen ist als Fortbildungsmaßnahme zu verstehen.<br />

Alles in allem sind die vorgestellten Abgrenzungen mehr als unbefriedigend, zumal man dem<br />

fatalem Irrtum unterlegen ist, dass<br />

� der "Bildungsbegriff" sich in die beiden (zielgruppengeleiteten) Teilbereiche "Aus-" und<br />

"Weiterbildung" zergliedern lässt (tatsächlich orientiert sich dieser ausschließlich an den<br />

gelehrten Inhalten)<br />

� Erwachsene ausschließlich an Weiterbildungs-, aber nicht an Ausbildungsmaßnahmen<br />

teilnehmen (tatsächlich können auch Erwachsene aktiv eine Ausbildung und Jugendliche<br />

eine Weiterbildung betreiben, Schlüsselbegriff ist der individuelle Nutzen!)<br />

Wir müssen also unmissverständlich die Unzulänglichkeit der gesellschaftlich oft proklamierten<br />

Einstufung kundtun und uns gleichzeitig auf die Suche nach einer gültigen Abgrenzung<br />

begeben, die die bisherige zumindest bezüglich der zwei offengelegten Fehlerquellen revidiert.<br />

3.3.3 Der Begriff "Weiterbildung" als Vier-Felder-Matrix<br />

Wie wir bereits erahnen mussten, ist die Sinnzuschreibung für das Wort "Bildung" noch um<br />

einiges komplizierter als jene für den Ausdruck "Erwachsener". Hilfreich ist zunächst eine<br />

Aufspaltung entlang zweier Achsen:<br />

21<br />

Feig, R. (1972), S. 56<br />

22<br />

Ausschlaggebend ist einzig die Öffnung des Bildungszuganges an alle Interessierten, nicht jedoch,<br />

ob das Bildungsangebot tatsächlich von diesen wahrgenommen wird. Als externe Weiterbildung gelten<br />

beispielsweise auch Lehrgänge einer privaten Bildungseinrichtung, die zwar zur Gänze von Mitarbeitern<br />

eines Unternehmens besucht werden, jedoch grundsätzlich auch betriebsfremden Personen<br />

offenstehen.<br />

23<br />

Abgesehen wird hier von finanziellen und/oder zeitlichen Restriktionen seitens der Teilnehmer sowie<br />

von qualifikationsorientieren Zulassungsbeschränkungen, wie z.B. bei der Aufnahme in Universitätslehrgänge.<br />

20

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