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Hypothese 15:<br />

1. Spannungsreduzierende Indikatoren bei Kindern sind eine generelle Bildungssympathie/antipathie.<br />

2. Weiterbildung bewirkt bei Kindern überwiegend nur einen geringen Spannungszustand.<br />

Innovative Befunde der Partnerbefragungen, nicht nur quantitativer Natur (aufgrund einer<br />

divergierenden Häufungsverteilung der Antworten), sondern inhaltlicher, werden als Ergänzung<br />

der bestehenden Hypothese 20 formuliert:<br />

Hypothese 20 (Ergänzung durch Partner-Interviews):<br />

6. Kursabhängige negative Auswirkungen zeigen sich für den Partner auf emotionaler Ebene<br />

insbesondere dann, wenn die partnerschaftliche Kommunikation um zu viele und<br />

komplexe Kursthemen angereichtert wird.<br />

Zu den negativen Auswüchsen der Kursbewältigung wurde ermittelt, dass ein "Zu Viel" an<br />

Kommunikation die Beziehung genauso beeinträchtigen kann, wie ein ausreichendes Maß<br />

an Lehrgangsberichten eine Belebung der Dialoge und damit ein eindeutiges Plus für die<br />

Partnerschaft bedeutet. Gefragt ist somit der angemessene Mittelweg, um einerseits dem<br />

Mitteilungsbedürfnis des Teilnehmers gerecht zu werden, andererseits den Partner durch<br />

(komplizierte und für ihn uninteressante) Fachthemen nicht zu vergraulen oder gar eine Abwehrhaltung<br />

zum gesamten Lehrgangsbesuch zu provozieren.<br />

Hypothese 21 (Ergänzung durch Partner-Interviews):<br />

4. Kursabhängige positive Auswirkungen zeigen sich für den Partner auch auf zeitlicher<br />

Ebene, indem freie Zeitressourcen für die alternative Interessen (eigene Hobbys!) genutzt<br />

werden können.<br />

5. Insgesamt ist die Verknappung der Familienzeit für Partner und Kinder weniger problematisch<br />

als für den Teilnehmer und wird insofern auch häufiger als neuer Alltag akzeptiert.<br />

6. Das Kind wird so weit wie möglich von der Kursbewältigung ferngehalten.<br />

7. Insgesamt leidet weder eine intakte Beziehung zu Partner noch zu Kind unter der Kursbewältigung.<br />

So negativ wie für den Teilnehmer ist der zeitliche Verlust für den Partner ganz und gar nicht.<br />

Wir haben ausführliche Belege dafür gefunden, dass die Abwesenheit des Teilnehmers oft<br />

sogar eine willkommene Abwechslung bietet, die die Möglichkeit eröffnet, den eigenen Hobbys<br />

und Interessen ohne schlechtes Gewissen nachzukommen. Insofern ist auch die Verknappung<br />

der Familienzeit für den Partner auch leichter zu verschmerzen als für seine/n<br />

studierende/n Frau/Mann (vg. Punkt 2).<br />

Weiters konnten wir herausfinden, dass das Kind (im Gegensatz zum Partner!) nur wenig<br />

durch die Kurssituation tangiert wird - im positiven und negativen Sinne. In seinem/ihrem<br />

instinktiven Vater- oder Mutterverhalten versucht der Teilnehmer/die Teilnehmerin durch adäquate<br />

Zeiteinteilung, das Kind nicht zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Natürlich verhindert<br />

auch das z.T. geringe Alter der Sprösslinge eine allzu intensive Beschäftigung mit der<br />

Weiterbildung der Eltern.<br />

Trotz aller Bürden und Erschwernisse, aber nicht zuletzt aufgrund der erwiesenen Bereicherungen<br />

innerhalb der Familie, können wir eine zentrale Aussage abfassen, die sich durch alle<br />

Textelaborate zieht: Sofern eine funktionierende Beziehung zu Partner und/Kind besteht,<br />

wird diese durch die vereinte Kraftanstrengung zur Kursbewältigung eher intensiviert denn<br />

gestört. Mit dieser entscheidenden Erfahrung gelingt es uns, einen - angesichts der einleitenden<br />

Überlegungen wohl genauso überraschenden wie erfreulichen - Schlussstrich unter<br />

die empirische Untersuchung des Kontextes "Weiterbildung und Familie" zu ziehen.<br />

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