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onsanalyse auf Grundlage ausschließlich der negativen Faktoren, die nur einen Teil der<br />

Stimmungslage 288 erklären können, ist daher fragwürdig und bestenfalls dazu geeignet, die<br />

im vorigen Abschnitt geäußerten Annahmen (vgl. Hypothesen 18 und 20) zu bestärken. Für<br />

eine explikative Auswertung ist die Regressionsanalyse denkbar ungeeignet, ganz zu<br />

schweigen von einer Verwendung im Rahmen eines zuverlässigen Prognoseverfahrens. Die<br />

massiven Einschränkungen finden natürliche auch für den Bezug der Negativfaktoren zum<br />

Verhältnis mit den Kind/ern Anwendung. Im übrigen würde die Regressionsanalyse hier ohnehin<br />

keine überraschenden Resultate bringen; vor allem die "Psychische Empfindsamkeit"<br />

ist es, was die Familienharmonie beeinträchtigt.<br />

Noch ein Wort zu den spannungsbedingten Effekten, die in Abschnitt 6.3.2.3 einer näheren<br />

Betrachtung unterzogen werden. Diese implizieren zunächst eine psychische Spannung (der<br />

Teilnehmer und/oder Partner und/oder Kinder), als Ausdruck einer Inkonsistenz mit dem kritischen<br />

Lebensereignis "Weiterbildung". Die Schwere der jeweiligen Unvereinbarkeit (und<br />

damit der Spannung) verhält sich wiederum analog zur Lehrgangszugehörigkeit, was u.a. auf<br />

die Existenz eines zweiten kritischen Ereignisses schließen lässt (vgl. dazu die Ausführungen<br />

oben), das die Teilnehmer des einen Lehrgangstypus ungleich mehr zu betreffen scheint<br />

(und zu einer ungleich höheren Verbreitung des inkongruenten Zustandes führt). Ich möchte<br />

in diesem Zusammenhang auf Abschnitt 6.3.2.3 verweisen, in der diese Fehlerquelle ausführlich<br />

besprochen wird.<br />

Die Zuordnung zum einen oder anderen Familientyp kann generell nicht als spannungsbezeichnendes<br />

Moment angesehen werden. Jedoch konnte bewiesen werden, dass beispielsweise<br />

der Furcht vor einem eventuellen Arbeitsplatzverlust bei familiär gebundenen Personen<br />

signifikant größer ist als bei Singles. Bei letzteren wurde die Weiterbildungsmaßnahme<br />

wiederum des öfteren nicht aus eigener Ambition heraus, sondern dem "Wunsch des Vorgesetzten"<br />

folgend, ergriffen. Diese und ähnliche Einzelkomponenten (wie z.B. die relativ geringe<br />

"Lernfreude" bei Singles) erklären schließlich auch die Relation von Spannung zu Familientyp<br />

(vgl. Tabelle 68). Sowohl das gleichzeitige Vorhandensein, aber auch das gänzliche<br />

Fehlen von PartnerIn und Kind/ern gehen aber mehr zufällig als systematisch mit einem<br />

vermehrten Spannungsauftreten konform. Obwohl die Häufigkeitsverteilung mit p = 0,054<br />

kaum über der angestrebten Signifikanzgrenze liegt und im Normalfall als Information nicht<br />

zu vernachlässigen ist, kann hier von einer Verknüpfung mehrerer spannungserzeugender<br />

Elemente bzw. einem (zufälligen) Zusammentreffen besonders in den Familientypen 2 und 4<br />

ausgegangen werden. Wie schon früher angedeutet, ist nicht der Familientyp per se entscheidend<br />

für die Inkonsistenz, sondern Kriterien, die durch ihn möglicherweise (z.B. "Vermeidung<br />

eines drohenden Jobverlustes" aufgrund der Sicherung des Familieneinkommens),<br />

aber nicht notwendigerweise (z.B. "Wunsch des Vorgesetzten") hervorgerufen/begünstigt<br />

werden.<br />

288<br />

Das Bestimmtheitsmaß, das den Anteil der erklärten Varianz an der Gesamtvarianz erkennen lässt,<br />

beträgt 0,254. Nur etwa ein Viertel der Stimmungslage wird gemäß statistischer Analyse durch die<br />

angeführten Faktoren erklärt. Die Variablen "Zu wenig Zeit aufgrund Lernaufwand", "Finanzielle Belastung"<br />

und "Überlastung durch Erziehungsaufgaben" wurden sogar aus dem Modell ausgeschlossen.<br />

217

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