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Sachverhalt bei den befragten Partnern dar: Sofern Barrieren angeführt werden, dann sind<br />

sie wiederum hauptsächlich dem Themenkomplex "Familie" entnommen - verständlicherweise,<br />

denn dieser Lebenskreis tangiert die Frau ungleich mehr als der Beruf des studierenden<br />

Gatten. Erwähnt wird demzufolge die befürchtete Vernachlässigung erzieherischer Aufgaben<br />

genauso wie die unverhältnismäßig hohe Einschränkung der Familienzeit.<br />

K21' Weiterbildungsbarrieren<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Die Teilnahme an einem Weiterbildungsangebot<br />

kann dadurch gehemmt werden, dass<br />

a. zu wenige zeitliche Ressourcen für<br />

die Familie bleiben<br />

b. der berufliche Nutzen nicht erkennbar<br />

ist<br />

c. private Gründe (Gesundheitszustand<br />

etc.) dagegen sprechen<br />

d. die Vereinbarkeit mit der Kindererziehung<br />

nicht gewährleistet ist<br />

Summe<br />

Tabelle 94: Weiterbildungsbarrieren (PartnerInnen)<br />

Die aufkeimenden Bedenken einer besorgten Partnerin sind in nachfolgendem Zitat nachzulesen.<br />

Dieses lässt außerdem erkennen, was an vielen Stellen der Partnerinterviews, "zwischen<br />

den Zeilen", deutlich wurde: Ein Minimum an Familienzeit muss gewährleistet sein,<br />

andernfalls würde der Weiterbildungsentschluss nicht unterstützt. Oder mit den Worten der<br />

besagten Frau und Mutter: "Also ich hab gesagt, wenn er trotzdem noch Zeit hat für mich<br />

und für unseren Sohn, dann bin ich mit allem einverstanden, was er macht. Das war meine<br />

einzige Bedingung, dass er so unter der Woche oder am Wochenende, am Sonntag dann,<br />

wirklich für mich da ist. Das andere ist mir eigentlich alles recht." 381<br />

Fazit: Beide Partner befürchten eine Verknappung zeitlicher Ressourcen, nähren diese Sorgen<br />

jedoch mit unterschiedlichen Überlegungen. Während der Mann zuallererst über die<br />

Machbarkeit neben dem Beruf nachgrübelt (die natürlich - dem männlichen Rollenbild vom<br />

"Familienerhalter" entsprechend - indirekt auch die Familie betrifft!), nähert sich seine Partnerin<br />

dem Problem über die familiäre Seite, indem sie Zweisamkeit und/oder Zeit für die Kinderbetreuung<br />

beeinträchtigt sieht. Abstriche vom gemeinsamen Zeitlimit werden nur dann in<br />

Kauf genommen, wenn<br />

� diese auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt sind<br />

� eine gewisses Mindestmaß an Familienzeit garantiert ist.<br />

Sowohl in Teilnehmer- als auch Partnerbefragungen wurde dabei der angedachte Zeitraum<br />

recht übereinstimmend mit einem ein- bis zweijährigen Unterfangen bemessen, hingegen<br />

konnte für das Minimum der Zeit, die im Kreis der Familie verbracht werden sollte, keine einheitliche<br />

Dimension gefunden werden. Ganz interessant waren allerdings die Versuche jeder<br />

einzelnen Familie, "ihr" Mindestmaß sicherzustellen. Eine Partnerin berichtet z.B. von einem<br />

recht originellen Einfall: "Ja, ich hab festgelegt, an den Sonntagen, wo er (der Teilnehmer, Anm.)<br />

nicht da ist, machen wir den Montag zum Sonntag. Das war mein Wunsch. Dass ich gesagt<br />

hab, machen wir mal was mit den Kindern oder gemeinsam mit der Familie oder wie auch<br />

immer." 382 Natürlich findet sich nicht in jedem Beruf eine derart zeitliche Flexibilität, um so<br />

einen Vorschlag wirklich in die Tat umzusetzen. Auch ist bei vielen Partnern das Mindestmaß<br />

381 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Tulln"<br />

382 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Bond"<br />

14<br />

3<br />

1<br />

2<br />

4<br />

302

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