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Der Stellenwert der einzelnen Lebensbereiche präsentiert sich unabhängig von der familiären<br />

Ausprägung. Geld und (Familien-)Einkommen werden von Familienvätern oder -müttern<br />

genauso angepeilt wie von Alleinlebenden. Und auch der Aussage "Die Familie hat Priorität<br />

gegenüber anderen Lebensbereichen" ist kein eindeutiger familientypischer Bezug nachzuweisen.<br />

Nur vorsichtige Hinweise finden sich dafür, dass die Familie umso wichtiger wird,<br />

wenn sie erst einmal etabliert ist.<br />

Ebenso wenig unterschiedlich zeigen sich Motivations- und Hinderungsfaktoren in den vier<br />

familiären Ausprägungsformen. Zwar sind zwei der drei Nennungen zum Motivationsfaktor<br />

"Vermeidung eines Arbeitsplatzverlustes" dem Typ 2 (Familie mit Kind/ern) zuzurechnen;<br />

aufgrund der geringen Fallzahlen muss aber in Betracht gezogen werden, dass dies einen<br />

zufälligen, und nicht systematischen, Zusammenhang widerspiegelt.<br />

Viel größeren Einfluss auf die Motivationsstruktur scheint hingegen die Struktur des Lehrganges<br />

zu haben. Zumindest hier kann die "Vermeidung eines Arbeitsplatzverlustes" eindeutig<br />

mit dem firmeninternen Kurs in Verbindung gebracht werden. Ebenso scheint die Kostenübernahme<br />

durch das Unternehmen nur bei Personen dieses Teilnehmerkreises als Bedingung<br />

für den Kursbesuch auf.<br />

Noch ein Wort zur Arbeitszeitbelastung: In Kategorie 5 wird ausführlich dargelegt, dass sowohl<br />

in firmeninternen, als auch in offenen Lehrgängen die Arbeitszeit massiv belastet wird.<br />

Dies liegt darin begründet, dass die primäre Betätigung der befragten Finanzdienstleister am<br />

Wochenende stattfindet (eben dann, wenn die Kunden frei haben). Der Kursbesuch - gerade<br />

wenn die Tage Freitag, Samstag, Sonntag eingebunden sind - geht daher voll zulasten der<br />

Arbeitszeit.<br />

7.2.3.1.2 Perspektive der PartnerInnen<br />

Im Unterschied zu den dargestellten Fragebogenbefunden erlaubten die mündlichen Befragungen<br />

der Partner, deren Blickwinkel direkt einzufangen. Interviewt wurde diesmal somit<br />

nicht der Teilnehmer, der seine Sichtweise der (angenommenen) Gefühle und Empfinden<br />

des Partners wiedergab, sondern der betroffene Lebensgefährte selbst. Nachdem diese Befunde<br />

auf Berichten "aus erster Hand" beruhen, kann man zurecht davon ausgehen, dass sie<br />

um einiges valider sind als die "indirekten" (= durch Studierende getätigten) Fragebogenergebnisse<br />

und die Einschätzungen der Teilnehmer z.T. relativieren.<br />

Der Befragung der Partner lag im wesentlichen derselbe Interviewleitfaden zugrunde wie<br />

jener der Teilnehmer (vgl. Anhang), jedoch mit einigen Adaptionen (z.B. wurde verständlicherweise<br />

nicht nach der intrapersonalen Verarbeitung des Kurserlebnisses - Lernen, Prüfungsangst<br />

etc. - gefragt).<br />

Zur nachfolgenden Aufbereitung der partnerspezifischen Auswertungsergebnisse seien noch<br />

einige Anmerkungen erlaubt:<br />

1. Zu beachten ist zunächst, dass das generierte Kategoriensystem der Partner jenem der<br />

Teilnehmer inhaltlich recht ähnlich ist. Dies mag bedeuten, dass viele der preisgegebenen<br />

Meinungsäußerungen stichprobenübergreifend - d.h. unter studierenden Partnern<br />

gleichermaßen wie unter nicht-studierenden - Gültigkeit besitzen. Die Aussagen der Teilnehmer<br />

scheinen daher durch jene der Partner bestätigt. Allerdings zeigten sich trotz der<br />

offensichtlichen inhaltlichen Kongruenz bedeutsame quantitative Unterschiede (z.B. wurde<br />

die Priorität der Familie bei den Partnern doppelt so oft angesprochen), die eine eingehende<br />

Betrachtung verdienten. Besonderes Augenmerk wurde daher nicht nur auf die<br />

Bedeutungseinheiten per se, sondern auf die nicht minder aufschlussreiche Verteilung<br />

der Fallzahlen gelegt.<br />

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