29.01.2013 Aufrufe

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

an Familienzeit auch bei der Entbehrung des Samstags und Sonntags gegeben. Ich meine<br />

aber jedenfalls, dass die obigen Zeilen wieder sehr bezeichnend für die familienorientierte<br />

Denkstrukturen der Partner bzw. der Frauen sind.<br />

7.2.3.1.2.3 Kategorie 3: Entscheidungsfindung<br />

7.2.3.1.2.3.1 Die Haltung des Partners/der Partnerin<br />

Die Reaktion des Partners, die wir aus den Interviews erfahren, ist deckungsgleich mit den<br />

Eindrücken, die uns die Teilnehmer zuvor geliefert haben. Knapp zwei Drittel der Frauen<br />

(9 von 14 = 64 %) bestätigen, von dem bevorstehenden Kursbesuch lediglich informiert, aber<br />

nicht dezidiert in die Entscheidung einbezogen worden zu sein. Ebenso viele Befragungspersonen<br />

geben zu Protokoll, die Teilnahme wäre auch gegen ihren Willen gefallen.<br />

Nun sollte man meinen, dass dieser Ausschluss als natürliche Reaktion eine ablehnende<br />

Haltung bei den Partnern ausgelöst hätte. Nichts dergleichen war der Fall! Die überraschenden<br />

Ergebnisse über die positiven Reaktionen der Frauen, und zwar trotz mangelnder Einbeziehung<br />

in die Bildungsentscheidung, wurde schon bei den Teilnehmer-Aussagen mit<br />

Skepsis aufgenommen. Durch die u.a. Paraphrasen scheinen sie sich nun aber endgültig<br />

bewahrheitet zu haben.<br />

K32' Die Haltung des Partners/der Partnerin<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Es erfolgte keine Mitwirkung an der Entscheidungsfindung,<br />

jedoch ein informativer<br />

Austausch<br />

Seitens des Partners/der Partnerin wurde<br />

der Weiterbildungsbeschluss positiv aufge-<br />

nommen<br />

Die Weiterbildungsentscheidung wäre auch<br />

gegen den Willen des Partners/der Partnerin<br />

gefallen.<br />

Summe<br />

Tabelle 95: Die Haltung des Partners/der Partnerin aus der Sicht der PartnerInnen<br />

Und noch ein Sachverhalt ist mittlerweile evident: Die Weiterbildungsentscheidung ist eine<br />

berufliche Entscheidung (wenn auch nicht explizit als solche bezeichnet), für die seitens der<br />

Partnerin der Freiraum gewährt wird, sie alleine zu treffen. Vor diesem Hintergrund ist auch<br />

verständlich, warum eine Dame der Frage nach der Entscheidungsfindung ihres Mannes mit<br />

dem Kommentar "Naja, das ist seine Sache, wenn er das machen will, soll er's tun" begegnet,<br />

ein paar Absätze später - freilich in einem anderen, familiären, Zusammenhang - aber<br />

beteuert: "Wir werden sicher auch immer gemeinsam die Entscheidungen treffen." 383 Dieser<br />

Antagonismus entspringt keinesfalls einer nicht ganz wahrheitsgetreuen Schilderung, viel<br />

mehr offenbart er den Unterschied, den beide Personenkreise zwischen beruflicher und privater<br />

Entscheidungs-"Hoheit" für selbstverständlich erachten.<br />

383 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Pezi"<br />

14<br />

9<br />

12<br />

9<br />

303

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!