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'Papa, da bin ich bei dir, da steh ich zu dir'. Weil das hat sie eigentlich vermittelt damit. (...)
Und da hat sie aber gemerkt, sie kann auch. Sie kann dem Papa jetzt auch was geben." 473
Aus dieser Aussage tritt noch ein anderer, positiver, Nebeneffekt deutlich hervor (vgl. unten):
Das Kind lernt sukzessive, dass Lob, Motivation und Fürsorge etwas Wechselseitiges sein
kann und nicht nur in der gewohnten Richtung Eltern � Kind funktioniert. Umgekehrt sind
auch Gefühle der Angst (z.B. vor einer Prüfung), Misserfolgserlebnisse (z.B. schlechte Note)
und Ärgernisse über einen "Lehrer" (Referenten) nicht mehr länger ein "Monopol" des Kindes,
sondern betreffen auch den studierenden Vater. Durch die aktive Anteilnahme am
Kursbesuch des Vaters wird auch im Kind ein Lernprozess initiiert, der die Eltern als gleichgestellte
Personen erkennen lässt, die genau wie sie selbst mit Sorgen und Nöten zu kämpfen
haben und hie und da einer Aufmunterung bedürfen. Vielleicht ist es übertrieben zu behaupten,
das Kind werde durch diese neue Erkenntnis ein Stückchen erwachsener; in jedem
Fall verlagert sie aber die kindliche Sichtweise über das Rollenverhältnis zwischen Eltern
und Sohn/Tochter ein wenig mehr in Richtung "Gegenseitigkeit".
Dass diese Persönlichkeitsentwicklung der Kinder in den Überlegungen nur weniger Vätern
und Müttern manifest ist, beruht m. E. auf der Tatsache, dass sie sich "schleichend" vollzieht
und daher auch der Konnex zur Weiterbildung auf den ersten Blick nicht evident ist. Mag
sein, dass diese auch nicht ausschließlich für die Persönlichkeitsentwicklung während dieser
Zeit verantwortlich ist (angesichts der vielen Einflüssen, denen ein Kind unterliegt, ist das
sogar wahrscheinlich), aber zumindest einen Schritt treibt sie diese mit Sicherheit voran.
Von einem Stolz der Kinder auf den Vater, wie von den Partnerinnen berichtet wird, will der
Teilnehmer überhaupt nichts bemerkt haben. Angesichts dessen, dass die Mutter jedoch
ungleich mehr Zeit mit ihren Kindern verbringt als der Vater und auch als Hauptbezugsperson
fungiert, ist anzunehmen, dass sie auch mehr von der kindlichen Psyche mitbekommt.
Wenn uns daher erzählt wird, dass die Kinder stolz auf die Leistung ihres Vater sind entspricht
das gewiss der Wahrheit. Ähnlich verhält es sich auch mit der Paraphrase "man weiß
sich durch die zeitliche/räumliche Distanz wieder mehr zu schätzen". Gerade durch die oftmalige
Abwesenheit entgeht den Teilnehmern vielleicht etwas, das den Mütter viel eher auffällt,
nämlich dass die Kinder - trotzdem oder gerade weil sie sich zeitlich in Verzicht üben
müssen - die gemeinsamen Stunden umso mehr genießen, sprich, wenn der Papa zu Hause
ist und nicht lernen muss, dann "gehört er ihnen" 474 .
K72' Emotionale Verarbeitung
Anzahl der Befragungspersonen
im jeweiligen Cluster
Der Kursbesuch bedeutet im Verhältnis
zum Kind einen emotionalen Gewinn,
weil
a. eine aktive Unterstützung des
Kindes bei der Kursbewältigung
gegeben ist
b. eine passive Unterstützung gegeben
ist
c. die Anteilnahme des Kindes
zum Kursbesuch motiviert
d. das Kind stolz ist auf Vater/Mutter
Summe Familie
2 3
473 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Jaguar"
474 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Bond"
11
1
1
3
3
10
1
1
3
3
1
363