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und nicht jene an Schulbildung maßgeblich ist. Nichtsdestotrotz kann aber zumeist auf eine<br />

bekannte Reaktionsstrategie zurückgegriffen werden.<br />

Die Frage nach der objektiven Verfügbarkeit ist aus Sicht der Teilnehmer trivial (natürlich<br />

besteht die Möglichkeit, die Weiterbildung zu absolvieren!). Seitens der Partner stellte sich<br />

heraus, dass besonders auf (bekannte) Alternativbeschäftigungen zurückgegriffen wurde.<br />

Man verstehe dies nicht falsch: Auch dabei handelt es sich um eine Bearbeitungsreaktion<br />

und keineswegs um das Zeugnis einer Rückzugsstrategie. Diese würde nämlich verlangen,<br />

dass die Weiterbildung gänzlich aus dem eigenen Leben ausgeklammert wird. Die Befunde<br />

lehren uns aber, dass sehr wohl eine Unterstützung, Hilfe, Motivation, also jedenfalls Bearbeitung,<br />

im Kreis der Familie gegeben ist.<br />

8.3 Langfristige Konsequenzen<br />

Die Erhebung der langfristigen Konsequenzen konnte in der Studie nicht durchgeführt werden.<br />

Wie die Bezeichnung "langfristig" nahelegt, wären dazu Langzeitstudien erforderlich, die<br />

wiederum herauszufinden hätten, ob durch die Bewältigung des KLE tatsächlich eine Spannungsfreiheit<br />

(durch Einstellungsänderung) erzeugt werden konnte.<br />

8.4 Soziale Unterstützung<br />

Zunächst ist festzuhalten, dass eigentlich nur die Partner als Geber sozialer Unterstützung<br />

gefragt sind. Kinder werden durch die Spannung des Elternteils nur unerheblich getroffen.<br />

Sie spenden zwar Kraft und Hilfe, jedoch zumeist durch ihre bloße Präsenz und weniger<br />

durch bewusstes, gewolltes Tun.<br />

8.4.1 Soziale Unterstützung und Spannung<br />

Was das KLE "Weiterbildung" betrifft, so ist die Unterstützungsfunktion (gewöhnlich des<br />

Partners) sowohl inhaltsspezifisch als auch -unspezifisch. Beispiele für inhaltsspezifische<br />

Hilfe finden wir in den ausführlichen Berichten über aktive und passive Mitwirkung am Lernprozess<br />

(Hilfe beim Lernen, um so die Lernangst = Spannungsfaktor überwinden zu helfen).<br />

Inhaltsunspezifische soziale Unterstützung ist dann gegeben, wenn z.B. durch bloßes Zuhören<br />

eine Verarbeitung der Spannung erleichtert wird (weil der Tatbestand durch den Betroffenen<br />

besser erfasst werden kann = Ventilieren). Diesem Phänomen begegnen wir auch bei<br />

KLE "Unternehmensbeschluss". Die Erzählungen machen deutlich, dass der Partner zwar<br />

keine direkte Möglichkeit hat, am KLE selbst etwas zu ändern; durch seine Anteilnahme und<br />

die Bereitschaft zuzuhören vermag der Teilnehmer mit seiner Situation aber besser zurechtzukommen<br />

bzw. diese emotional eher zu bewältigen.<br />

Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass zwei Formen partnerschaftlicher Unterstützung voneinander<br />

abzugrenzen sind:<br />

� Soziale Unterstützung im konsistenztheoretischen Sinn (zur Reduktion von Spannung)<br />

� Unterstützung im herkömmlichen Sinn (als Hilfe bei der normalen Kursbewältigung, z.B.<br />

durch Rücksichtnahme, laufende Motivation)<br />

Aufgrund der Tatsache, dass sich nur wenige Personen überhaupt in einem übermäßigen<br />

Spannungszustand befinden, ist einleuchtend, dass letztere schlussendlich von ungleich<br />

höherem Belang für die Weiterbildungsverarbeitung ist.<br />

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