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f. man sich durch die Distanz wieder<br />

mehr zu schätzen lernt<br />

g. der Partner von der positiven Persönlichkeitsentwicklung<br />

des Teilnehmers<br />

profitiert<br />

Tabelle 121:Emotionale Verarbeitung in der Partnerschaft (Gewinne) aus Sicht der<br />

PartnerInnen<br />

4<br />

2<br />

Aus den Partnerinterviews zur emotionalen Verarbeitung des Kurserlebnisses in der Beziehung<br />

können wir - und das ist das Resümee dieses Kapitels - folgende vier Punkte mitnehmen:<br />

1. Die positiven Effekte sind den negativen weitaus überlegen, selbst wenn man sich dessen<br />

- angesichts der unwiderlegbaren Bürden für die beiden Partner - während der Weiterbildungsteilnahme<br />

nicht bewusst ist.<br />

2. Der Partner verarbeitet die Abwesenheit des Teilnehmers leichter als umgekehrt, vor<br />

allem, da alternative Betätigungsfelder wahrgenommen werden. Ein schlechtes Gewissen<br />

des Studierenden den Partnern gegenüber wäre zumindest aus dieser Sicht unbegründet.<br />

3. Unter den beziehungsbereichernden Aspekten ist auf der Seite der Teilnehmer besonders<br />

die Auffrischung der Kommunikation hervorzuheben. Für die meisten Partner ist indes<br />

das Gefühl, durch seine Rücksichtnahme zum Gelingen des Kurses beizutragen, eine<br />

Demonstration von Gemeinschaftlichkeit und Zusammenhalt und festigt insofern die<br />

Beziehung.<br />

4. Die positiven Effekte werden in dieser Form nur wirksam, wenn eine funktionierende<br />

Partnerschaft vorliegt; ansonsten wird auch die Kursteilnahme in Summe zur emotionalen<br />

Belastung.<br />

7.2.3.2.2.1.3 Intellektuelle Verarbeitung<br />

Was die Kursverarbeitung auf intellektueller Ebene anbelangt, so äußert sich diese aus Sicht<br />

der Partner, wenn überhaupt, in einem Erkenntnisgewinn durch inhaltliche Diskussionen.<br />

Wie wir aber bereits wissen, werden diese aber nicht immer befürwortet, vor allem dann<br />

nicht, wenn sie im Vergleich zu anderen Gesprächsthemen überhand nehmen. Oft wurde<br />

berichtet, dass der Partner "abblockt" und die (fachliche) Kommunikation bewusst abschneidet<br />

- eine verständliche Reaktion, wenn man bedenkt, dass viele der Partner in einer anderen<br />

Branche tätig sind und weder das notwendige Interesse noch ein entsprechendes Vorwissen<br />

für das eine oder andere Stoffgebiet aufbringen. Die nachfolgende Schilderung einer<br />

Partnerin ist dafür sehr typisch und stellvertretend für viele analysierte Äußerungen: "...da<br />

hab ich ihm gesagt 'Das (Finanzdienstleistungsgeschäft, Anm.) ist dein Job, und nicht meiner'.<br />

Und ich möchte eher Sprachen lernen und du machst das. Und.. dadurch profitiere ich<br />

jetzt nicht unbedingt davon, dadurch, dass er mir was erzählt. Vielleicht dann, wenn sich unser<br />

Einkommen verbessert, ja (lacht), dann sag ich 'okay, super', dann profitiere ich auch.<br />

Aber so, dass er jetzt kommt und mir was erklärt, das ist es nicht." 468<br />

Dass die Auswirkung angesichts dieser und ähnlicher Ansichten in der Partnerschaft intellektuell<br />

nicht ganz so berauschend ist wie vielleicht erhofft, ist eine logische Konsequenz. Man<br />

unterstützt den studierenden Partner zwar so gut wie möglich, wirklich näher befassen mit<br />

den Lerninhalten will sich aber maximal jede 3. Befragungsperson.<br />

Bemerkenswert ist jedoch, dass die Leistung, die der Teilnehmer während des<br />

Weiterbildungsbesuches erbringt (Doppelbelastung, Stressbewältigung u. ä.), zwar ein<br />

Gefühl des Stolzes erzeugt (vgl. oben), aber dadurch keine beispielgebende Wirkung erzielt<br />

wird. Hatten zumindest unter den Teilnehmern noch vereinzelte Stimmen behauptet, wie<br />

468 Ausschnitt aus dem Partner-Interview mit Code "Bond"<br />

1<br />

1<br />

3<br />

1<br />

356

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