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tenzspezifischen Zusammenhänge auch hier. Besonderes Augenmerk verdient die Tatsache,<br />

dass<br />

� die Weiterbildung unter Teilnehmern der firmeninternen Lehrgänge aufgrund einer Initiative<br />

des Arbeitgebers erfolgte (diese wurde wiederum als Zwang empfunden)<br />

� die Angst vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust unter geschlossenen Kursen in höherem<br />

Maße grassiert als unter offenen<br />

� von Teilnehmern der firmeninternen Lehrgänge - trotz Weiterbildungsförderung durch das<br />

Unternehmen - ein Jobwechsel häufig überlegt wird<br />

Die Resultate der Aufbereitung nach Familientyp waren nicht sonderlich beeindruckend.<br />

Viel mehr als die Kombination von Partner und/oder Kind in den jeweiligen vier Typen ist<br />

nämlich deren grundsätzliche Existenz. So ist beispielsweise die Wertigkeit der Lebensbereiche<br />

(z.B. des Bereiches "Partnerschaft“) davon abhängig, ob in der Tat eine fixe Bindung zu<br />

einem Partner vorliegt. Auch die weiterbildungsinduzierten Effekte auf Partner und/oder Kind<br />

bemessen sich nicht an der Existenz beider Familienmitglieder: So ist weder eine "Entlastung“<br />

des Partners (indem die Reibungspunkte auf ihn und das Kind gleichermaßen verteilt<br />

werden) oder aber auch der gegenteilige Effekt, eine "Überlastung“ des Partners oder Kindes<br />

(weil eben nur dieser eine Ansprechpartner vorhanden ist) zu vernehmen.<br />

8.2 ... hinsichtlich des (modifizierten) Modells der kritischen Lebensereignisse<br />

8.2.1 Kritisches Lebensereignis und Spannung<br />

Wie schon oft referiert, wurden zwei kritische Ereignisse (KLE) herausgearbeitet, die beide<br />

inkonsistenzfördernd wirken und insgesamt zu einem erhöhten Spannungszustand führen:<br />

� KLE "Weiterbildung"<br />

� KLE "Unternehmensbeschluss"<br />

Aufgrund der vorliegenden Befunde ist offenkundig, dass das zweite Ereignis in höherem<br />

Ausmaß für das Entstehen von Spannung verantwortlich ist. Während das KLE „Weiterbildung“<br />

in den überwiegenden Fällen zukunftsorientiert, als „Herausforderung“ (challenge),<br />

bewertet wird, zieht das KLE "Unternehmensbeschluss“ nicht nur eine vergangenheitsbasierte<br />

Beurteilung, sondern eine negative Empfindung, nämlich die einer Bedrohung (threat) mit<br />

sich.<br />

Wir können DAS kritische Lebensereignis also in zwei Teilkomponenten zerlegen, die ihrerseits<br />

wiederum in mehrere spannungsinduzierende Faktoren aufgespalten werden können.<br />

So beruht die Inkonsistenz der "Weiterbildung“ per se eher auf<br />

� einer Abneigung gegenüber Bildung allgemein,<br />

� einer Angst vor dem Lernen,<br />

� einem mangelnden Personalfaktor "Zielstrebigkeit".<br />

Die spannungsverursachende Wirkung des Unternehmensbeschlusses ist wiederum die Folge<br />

� von Sorgen über den Arbeitsplatz,<br />

� eines Zwangs durch den Arbeitgeber.<br />

Insgesamt unterliegen aber nur vergleichsweise wenige Teilnehmer einem erhöhten Spannungszustand<br />

und wenn, dann ist dieser durchaus erträglich.<br />

Seitens der Partner sind noch weniger Personen von Spannung betroffen, Kinder sind überhaupt<br />

als Spannungsträger von untergeordneter Bedeutung (weil in Wahrheit "Weiterbildung“<br />

von jüngeren Kindern noch nicht in die kognitiven Strukturen aufgenommen werden kann,<br />

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