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Familie in ihrer Wertvorstellung bestätigt wird), andererseits können Unkenrufe – wie insbesondere<br />

in bildungsfremden Schichten zu erwarten – die familiäre Unterstützung abschwächen<br />

(indem die Familie einem negativen Meinungsbildungsprozess unterliegt). Insgesamt<br />

bleibt abzuwarten, ob die in obiger Grafik dargestellte familiäre „Abfederungsfunktion“ auch<br />

in der empirischen Studie hält.<br />

Der nächste Zeitabschnitt behandelt den Versuch des Spannungsausgleichs und der Wiederherstellung<br />

eines Gleichgewichtszustandes durch eine bestimmte Bewältigungsstrategie.<br />

Auch und besonders hier soll der Einfluss der Familie deutlich gemacht werden. Denkbar ist<br />

nämlich nicht nur eine positive familiäre Wirkung im Sinne einer sozialen Unterstützung,<br />

sondern auch eine negative Entwicklung der familiären Ausprägung (weil der Bildungsteilnehmer<br />

durch das kritische Ereignis belastet ist und sich diese Stimmung innerhalb der Familie<br />

niederschlägt). Diese möglicherweise konfliktäre Bewältigungssituation innerhalb der<br />

Familie wird auf drei Ebenen untersucht:<br />

1. Teilnehmer und Partner<br />

Grundsätzlich sind zwei gegensätzliche Verläufe denkbar: Zum einen könnte sich durch die<br />

gemeinsame Bewältigung der kritischen Situation ein stärkerer Zusammenhalt zwischen den<br />

Partnern ergeben, zum anderen wäre auch eine Belastung der Partnerschaft durch den zeitlichen<br />

Einsatz des Bildungsteilnehmers und/oder der finanziellen Einschränkungen aufgrund<br />

der Bildungsausgaben wahrscheinlich. Auf der partnerschaftlichen Ebene werden außerdem<br />

zwei soziale Schnittstellen positiv oder negativ wirksam:<br />

� Kursteilnehmer: Die soziale Einbindung in die Gruppe der Teilnehmer, also gleichermaßen<br />

vom kritischen Ereignis Betroffener, kann für die Partnerschaft bereichernd sein (z.B.<br />

Knüpfen von Freundschaften mit Teilnehmern, Austausch mit anderen Partnern und der<br />

jeweiligen Bewältigungsmöglichkeiten etc.), aber seitens des Partners auch als störend<br />

empfunden werden (z.B. weil zusätzlich zu den Kurszeiten auch private Kontakte das<br />

gemeinsame Familienleben zeitlich beeinträchtigen).<br />

� Soziales, privates Umfeld: Das Maß der familiären Unterstützung/Belastung wird wiederum<br />

von der Reaktion der Außenwelt bestärkt oder beschränkt. Manche soziale Schichten<br />

sind generell mit einer höheren Bildungsneigung ausgestattet als andere, in denen jede<br />

Art schulischer Maßnahmen eher statusverringernd denn –erhöhend wirken.<br />

2. Teilnehmer und Kind/er<br />

Auch hier könnte die Weiterbildungsteilnahme eines Elternteils zwei konträre Effekte auslösen;<br />

nämlich eine positive Bildungseinstellung der Kinder (wie in der Literatur häufig unterstellt)<br />

oder aber auch eine ablehnende Haltung. Möglich wäre sowohl eine stärkere Bindung<br />

zwischen Kind und Teilnehmer (weil dieser eben weniger zur Verfügung steht, konzentriert<br />

sich das Kind in dieser Zeit voll und ganz auf ihn) als auch eine „Trotzreaktion“ seitens des<br />

Kindes (indem es sich von dem bildungsteilnehmenden Elternteil zurückzieht). Auch ist eine<br />

Einwirkung seitens des privaten Umfeldes (Schulfreunde etc.) vorstellbar.<br />

3. Partner und Kind<br />

Auch der Partner ist in den obengenannten Kontext „Teilnehmer – Kind“ eingebunden, indem<br />

er in der Zeit der Weiterbildung Erziehungsaufgaben wahrscheinlich nicht nur verstärkt, sondern<br />

auch – aufgrund der Einbindung des Teilnehmers in anderweitige (nämlich bildungsbedingte)<br />

Aufgaben – überwiegend alleine wahrnehmen muss. Eine Verschiebung der kindlichen<br />

Bezugsperson auf den nicht teilnehmenden Partner ist daher nicht ausgeschlossen.<br />

Besonders schlagende Effekte lassen sich dann erwarten, wenn die Mutter in den Weiterbildungsprozess<br />

eingebunden ist.<br />

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