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heit des Studierenden, hieß es zumeist. Zuschreibungen wie "Prüfstein", "Auseinanderleben"<br />

oder "Pulverfass" wurden geäußert. Geblieben ist von all diesen Befürchtungen aber letztlich<br />

nicht viel - im Gegenteil, es wurde von "Intensitätssteigerung" und "neuer Verliebtheit" berichtet<br />

518 .<br />

Was waren nun tatsächlich die wichtigsten Erkenntnisse auf diesen etwa 500 Seiten? Ich<br />

möchte mit bei der Behandlung diese Frage auf die drei Themenkreise<br />

� Bildungsbewältigung<br />

� Familie<br />

� Unternehmen/Beruf<br />

konzentrieren, da sich diese als zentrale Brennpunkte im untersuchten Kontext herauskristallisierten.<br />

Während die Bewältigung der Fortbildungsmaßnahme eine(n) intrapersonale(n)<br />

Konflikt und/oder Bereicherung darstellt, verkörpern die beiden weiteren Bereiche eine andere<br />

soziale Dimension, nämlich das zwischenmenschliche private und berufliche Gefüge.<br />

Themenkreis „Bildungsbewältigung“<br />

Intrapersonal, soziale Dimension: Teilnehmer<br />

Aus subjektiver Sicht des Bildungskandidaten ist zunächst zwischen<br />

� spannungsbedingten und<br />

� spannungsunabhängigen<br />

Konsequenzen zu unterscheiden.<br />

Schon eingangs wurde festgestellt, dass die „Spannung“ – modelltheoretisch die Folge<br />

eines kritischen Ereignisses – a priori als selbstverständliches Faktum angenommen wurde.<br />

Die Analyse der erhobenen Daten belehrte uns aber eines besseren: Der überwiegende Teil<br />

der Befragten (sowohl Teilnehmer als auch Partner) unterlag keiner oder nur äußerst mäßiger<br />

Spannung. Anders ausgedrückt: Nur eine kleine Minderheit sah sich in einem erhöhten<br />

Stresszustand gefangen, der eindeutig der Weiterbildung bzw. den in Frage gestellten kognitiven<br />

Denkstrukturen zuzurechnen war. Für 8 von 10 Probanden war „Weiterbildung“ offenbar<br />

bereits vollends im Weltbild integriert; der befürchtete „Bildungsschock“ blieb aus.<br />

Falls aber Spannung konstatiert wurde, zeichnete nicht nur die Fortbildung per se, sondern<br />

der unternehmerische Auswahlprozess dafür verantwortlich. Somit ließen sich zwei kritische<br />

Ereignisse identifizieren: Weiterbildung auf der einen, der Unternehmensbeschluss<br />

auf der anderen Seite. Es zeigte sich weiters, dass letzterer in höherem Maße eine aufgetretene<br />

Inkonsistenz verursachte. Vor diesem Hintergrund ist wenig verwunderlich, dass die<br />

Anzahl jener Personen, die unter Spannung zu leiden hatten, in firmeninternen Kursen weit<br />

höher war als in „offenen“ (für jedermann zugänglichen) Lehrgängen.<br />

Trotz des negativen Beigeschmackes, der damit den „geschlossenen“ Kursen anhaftet, befand<br />

sich die untersuchte Studentengruppe insgesamt in einer zufriedenstellenden – da<br />

spannungsfreien – Lage. Diese Erkenntnis ist erleichternd, zumal die Folgen von Spannung<br />

weitreichender sind als angenommen:<br />

� Es konnte ein Korrelation von Spannung und Familienklima nachgewiesen werden, nämlich<br />

in dem Sinne, dass<br />

• zwar die Beziehung zum Kind eine positive Tendenz (erinnern wir uns an das<br />

Stichwort „Spannungsschutz“!) zeigte, dafür aber<br />

• die Beziehung zum Partner öfters und in stärkerem Ausmaß getrübt wurde (Partner<br />

= „Spannungsventil“).<br />

Der innerliche Widerstand des Teilnehmers gegenüber seiner Weiterbildung / dem Unternehmensbeschluss<br />

bzw. der Versuch, diesen aufzulösen, wirkt also deutlich stimmungsbeeinflussend<br />

– positiv im Fall des Kindes, aber umso negativer in jenem des<br />

Partners.<br />

518 bei funktionierender Partnerschaft<br />

418

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