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c. die Räumliche Nähe zum Weiterbildungsort<br />

gegeben ist<br />

d. eine frühere Weiterbildungserfahrung<br />

vorliegt und der Kursbesuch eine bekannte<br />

Situation darstellt<br />

Tabelle 84: Weiterbildungsmotivatoren<br />

Somit kann man der Personalentwicklungspolitik des Unternehmens, die besonders hinsichtlich<br />

des Auswahlprozesses kritisiert wurde, unbestritten eines zugute halten: So mancher<br />

Mitarbeiter wurde zur Weiterentwicklung bewegt, die er selbst vielleicht gescheut hätte. Das<br />

kann für den Einzelnen genauso vorteilhaft sein (wenn z.B. eine grundsätzlich Weiterbildungssympathie<br />

besteht, aber man sich noch nicht dazu aufraffen konnte) wie problematisch<br />

(wenn Weiterbildung selbst oder aber auch der unternehmerische Auswahlvorgang ein kritisches<br />

Ereignis darstellt und Spannung erzeugt). Im Endeffekt trifft man damit auf die kontroverse<br />

Frage nach Selbst- oder Fremdbestimmung des Einzelnen. Oder anders ausgedrückt:<br />

In wie weit kann/soll/darf jemand anders (= Unternehmen) festlegen, was für die betroffene<br />

Person (= Mitarbeiter) das Beste (= Weiterbildung) ist? Diese Diskussion soll an dieser Stelle<br />

nicht geführt werden; für die Zwecke der vorliegenden Arbeit ist aber festzuhalten, dass dem<br />

Unternehmen impulsgebende Funktion für einen Weiterbildungsbesuch zukommt (ein Teilnehmer<br />

beschreibt dies mit den Worten "irgendwo hat mich da die Firma erzogen" 355 ) und<br />

dass die Übernahme der finanziellen Auslagen als ein entscheidendes Element davon zu<br />

werten ist.<br />

Der Umstand, dass es sich bei dem fraglichen Kurs um einen überschaubaren Zeitraum<br />

handelt (wobei "überschaubar" meist mit 1 - 2 Jahren beziffert wird), spielt zwar ebenso eine<br />

förderliche Rolle wie die räumliche Nähe zum Lehrgangsort, jedoch bilden diese beiden<br />

Punkte keine Ausschlussfaktoren. Gerade die räumliche Nähe ist oftmals nicht gegeben;<br />

beide Kurse beinhalten Teilnehmer aus dem Westen Österreichs. In späteren Abschnitten<br />

wird noch darauf eingegangen, dass gerade der räumlichen Distanz - vor allem rückblickend<br />

betrachtet - auch Gutes abzugewinnen ist.<br />

Als absoluter Spitzenreiter unter den bildungsförderlichen Einflüssen wurde jedoch eine frühere<br />

Weiterbildungserfahrung ins Spiel gebracht, und zwar von 15 Personen (ca. zwei Drittel).<br />

Einhellig bekennen diese Teilnehmer, durch antezedente Bildungssituationen leichter<br />

den Weg zum neuerlichen Kursbesuch gefunden zu haben. Damit kann die Aussage, dass<br />

"Bildung bildet", zwar nicht - wie aus vorigem Abschnitt zu erkennen war - für die Aufeinanderfolge<br />

von Schul- und Weiterbildung, aber sehr wohl für jene von Weiter- zu Weiterbildung<br />

für richtig befunden werden. "Einmal Weiterbildung, immer Weiterbildung", lautet die Devise,<br />

der man in vielen Interviews begegnet.<br />

7.2.3.1.1.2.2 Weiterbildungsbarrieren<br />

K21 Weiterbildungsbarrieren<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Die Teilnahme an einem Weiterbildungsangebot<br />

kann dadurch gehemmt werden, dass<br />

a. durch den Beruf nur begrenzte zeitliche<br />

Ressourcen bestehen<br />

355 Zitat aus dem Interview mit Code "Tulln"<br />

2<br />

15<br />

1<br />

2<br />

14<br />

Summe Spannung Lehrgang<br />

Cl 1 Cl 2 intern offen<br />

23<br />

7<br />

4<br />

19<br />

7<br />

8<br />

11<br />

3<br />

2<br />

7<br />

12<br />

4<br />

284

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