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deren Bewertung (positiv oder negativ) wurde allerdings nicht erörtert. Auch eine recht hohe<br />

Bewertung der Bildung konnte bei Teilnehmern des Clusters 1 festgestellt werden, allerdings<br />

primär als "Mittel zum Zweck" (um die Chancen am Arbeitsplatz zu verbessern bzw. um Einkommenserhöhung<br />

zu verwirklichen). Man erlaube mir die vorsichtige Aussagen, dass von<br />

spannungsreduzierender Wirkung bei diesen Faktoren nicht gesprochen werden kann.<br />

Nach den bisherigen Befunden besitzen die spannungserhöhenden Motivationsfaktoren<br />

"Wunsch des Vorgesetzten", "Vermeidung eines Jobverlustes" als solche unbedingte Gültigkeit.<br />

Auch Klagen über einen fehlender Nutzen sowie auftretende Lernschwierigkeiten wurden<br />

- relativ zur Gesamtnennungen der einzelnen Cluster - häufiger von spannungsreichen<br />

Personen benannt.<br />

Die Punkte 4 und 5 wurden auch in den verbalen Ausführungen verifiziert. Insgesamt fanden<br />

sich in den Aussagen Hinweise für einen vergleichsweise geringen Spannungszustand (auch<br />

bei Cluster 1), der aber in deutlicherer Korrelation zum Lehrgangstypus (ein handfester Beleg<br />

für das kritische Ereignis "Unternehmenswahl"!) steht. Trotz Unzufriedenheit mit WIE und<br />

WAS des kritischen Ereignisses ist also nicht von einem tiefschürfenden, unüberwindbaren<br />

Widerspruch mit den individuellen Kognitionen auszugehen.<br />

Hypothese 16:<br />

1. Als Reaktionsart wird bei den TeilnehmerInnen die Strategie "Bearbeitung" gewählt.<br />

2. Bei PartnerInnen und/oder Kind/ern ist eine "Bearbeitung" wahrscheinlich, ein Rückzug<br />

u.U. denkbar. 449<br />

Dass Weiterbildungsteilnehmer sich notwendigerweise mit dem kritischen Ereignis auseinandersetzen<br />

müssen (schließlich kommen sie weder an Unternehmensentscheidung noch<br />

an Kursbesuch vorbei), entspricht den Regeln der allgemeinen Logik. Und wie sich in Abschnitt<br />

7.2.3.2.1.1.1 gezeigt hat, scheint im Verlauf des Kurses auch ein Abbau der Spannung<br />

geglückt zu sein.<br />

Hypothese 17:<br />

1. Die Reaktionshöhe ist beim überwiegenden Teil der TeilnehmerInnen, PartnerInnen und<br />

Kinder gering (= Cluster 2).<br />

2. Die Reaktionshöhe ist jedenfalls unterhalb der Akkomodationsgrenze, auch bei spannungsreicheren<br />

Personen (= Cluster 1).<br />

Hypothese 17 kann direkt aus Hypothese 13/Punkt 4 ("Weiterbildung bewirkt überwiegend<br />

nur geringen Spannungszustand") abgeleitet werden. Hält sich der Spannungszustand in<br />

Grenzen (wie bei den Angehörigen des Spannungsclusters 2), ist auch die Reaktionshöhe<br />

dementsprechend gering anzusetzen. Doch auch bei jenen Personen, die einem stärkeren<br />

Inkonsistenzzustand unterliegen (Cluster 1), ist angesichts der entsprechenden Interviewpassagen<br />

von einem erträglichen Reaktionsaufwand auszugehen, der in erster Linie mit einer<br />

Anpassung der Verhaltensweise in Verbindung zu bringen ist. Die Assimilation analog<br />

zum o.a. Verlaufsmodell dient somit nicht nur der Korrektur spannungsunabhängiger, sondern<br />

auch spannungsabhängiger, Stresszustände.<br />

449<br />

Zum Spannungsabbau der Familienangehörigen kann leider keine Aussage getroffen werden, zumal<br />

nur ein spannungsgeladener Partner befragt wurde und generalisierende Schlüsse auf dieser<br />

Basis nicht zulässig sind.<br />

343

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