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der Partner um einiges stärker in Mitleidenschaft gezogen oder aber auch positiv beeinflusst<br />

wird als das Kind. Während es in zeitlicher Hinsicht kaum angenehme Effekte zu nennen<br />

gab, stellten sich unter emotionalem Aspekt zwar gehörige Minuspunkte (zu häufige Dialoge<br />

von/über den Kurs), aber auch enorme Pluspunkte (Unterstützung, Motivation, erfrischte<br />

Kommunikation, Möglichkeit des Partners zur Wahrnehmung eigener Interessen etc.) ein -<br />

und zwar sowohl im Verhältnis zum Partner als auch zum Kind. Insgesamt wurde von einem<br />

gestiegenen Zusammenhalt ebenso berichtet wie von einer qualitativen Aufwertung der Beziehung.<br />

Die intellektuellen Konsequenzen für Partner und/oder Kind (Vorbildwirkung, geistige<br />

Bereicherung) hielten sich hingegen vergleichsweise in Grenzen; ebenso die materiellen<br />

Einschnitte (Schmälerung des Familieneinkommens).<br />

Summa summarum erfährt das Familienleben trotz beträchtlicher Belastungen, v. a. zeitlicher<br />

Natur, durch die gemeinschaftliche Kursbewältigung einen Auftrieb - ein "Nebenprodukt"<br />

der Bildungsbetätigung, das ebenso unerwartet wie freudig zur Kenntnis genommen<br />

werden kann.<br />

7. Welche Rolle spielen andere Mikrosysteme (soziales Umfeld, Kursteilnehmer) im Kontext<br />

familiärer Unterstützung/Ablehnung?<br />

Vgl. insbesondere Abschnitte 7.2.3.1.1.3.5, S. 291; 7.2.3.2.1.5, S. 335; 7.2.3.2.1.6, S.<br />

339; 7.2.3.2.2.3, S. 367; 7.2.3.2.2.4, S. 369<br />

Die Beteiligung des sozialen Umfeldes am Komplex "Weiterbildung" ist recht bescheiden.<br />

Zwar herrscht grundsätzlich ein positiver Tenor im Kreis der Freunde, Verwandten, Eltern<br />

u. ä.; generell wird der Kursbesuch aber nur wenig thematisiert.<br />

Hinsichtlich der Eindrücke aus dem Kursumfeld präsentierte sich die untersuchte Gruppe<br />

zweigeteilt:<br />

� In offenen Kursen wurde v.a. das Knüpfen neuer Freundschaften lobend erwähnt.<br />

� In geschlossenen Kursen sprach man hingegen von einem beruflichen Zusammenrücken,<br />

d.h. ein vormals anonymer Kollege wurde zu einem echten (Leid-)Genossen, dem<br />

man in Zukunft auch beruflich gerne einmal unter die Arme greift.<br />

Sämtliche dieser positiven Wirkungen, selbst freundschaftliche Verbindungen, blieben übrigens<br />

ausschließlich auf die Kurskollegen selbst beschränkt; die Partner wurden darin nicht<br />

einbezogen.<br />

8. Bestehen Unterschiede der weiterbildungsbedingten Effekte hinsichtlich der Klassifikation<br />

nach Lehrgangs-, Familien- und Spannungstyp?<br />

Vgl. insbesondere Abschnitt 6.3.2; S. 220 ff.<br />

Zunächst wurde aufgezeigt, dass Spannung überwiegend aufgrund des unternehmensinternen<br />

Auswahlprozesses (dem die Studierenden geschlossenen Kurse unterlagen) und weniger<br />

durch die Weiterbildung verursacht wurde. Demgemäß besteht eine starke Verkettung<br />

zwischen Lehrgangstyp und Spannungscluster; in der Folge sind auch die Verarbeitungsmuster<br />

entlang dieser beiden Achsen kongruent. Besonders augenfällig und eindeutig dem<br />

Konto "Spannung" zuzurechnen waren familieninterne Beziehungsveränderungen, die<br />

schon oben Berücksichtigung fanden. Ebenso konnte herausgearbeitet werden, dass eine<br />

Inkonsistenz die Kursabsolvierung erschwert - es scheint also nicht nur eine eindeutige Interaktion<br />

von<br />

� Spannung und interpersonaler Bewältigung, sondern auch von<br />

� Spannung und intrapersonaler Verarbeitung<br />

gegeben zu sein.<br />

Aufgrund der engen Relation von Spannung und Lehrgangstyp (d.h. "höhere Spannung“<br />

geht mit dem Merkmal "firmeninterner Lehrgang“ einher) gelten die aufgedeckten konsis-<br />

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