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Ein spezifisches kritisches Ereignis lässt sich anhand objektiver und subjektiver Merkmale<br />

beschreiben 51 :<br />

1. Objektive Kriterien<br />

Zeitliche Merkmale:<br />

Wann ist das Ereignis aufgetreten? (Platzierung im Lebenslauf)<br />

Wie ist das Ereignis aufgetreten? (plötzlich, vorhersehbar)<br />

Wie lange dauert das Ereignis? (zeitliche Erstreckung)<br />

Lokale Merkmale 52 :<br />

Welche Lebensbereiche werden tangiert?<br />

Wie viele Lebensbereiche sind betroffen (= Wirkungsbreite)?<br />

Personelle Merkmale:<br />

Wie viele Personen sind betroffen (= Grad der Universalität)?<br />

2. Subjektive Kriterien<br />

Erwünschtheit<br />

Bedeutung<br />

Kontrollierbarkeit<br />

Individuelle Vorhersagbarkeit<br />

Herausforderung versus Bedrohung<br />

Untersuchungen haben folgende Interdependenzen/Konsequenzen zwischen/durch subjektive(n)<br />

Kriterien ergeben:<br />

� Ereignisse mit einem geringen Maß an nötiger Wiederanpassung, mit hoher Vorhersehbarkeit<br />

und Kontrollierbarkeit wurden als „erwünscht“ und „positiv“ empfunden 53 .<br />

� Die subjektive Bedeutsamkeit ist davon abhängig, wie stark das Lebensereignis mit persönlichen<br />

Lebenszielen in Widerspruch steht 54 .<br />

� Kontrollierbarkeit und hohe Vorhersehbarkeit mindern wiederum die Belastungswirkung.<br />

� Hingegen ist für die Einschätzung einer krisenhaften Situation als „Herausforderung“ oder<br />

„Bedrohung“ die Bewältigungskompetenz sowie der vorhandene Erfahrungsschatz im<br />

(positiven) Umgang mit früheren Erlebnissen maßgeblich. 55<br />

Natürlich sind die jeweiligen Ausprägungen der genannten Kriterien individuell verschieden,<br />

selbst wenn es sich um ein und dasselbe kritische Ereignis handelt. Generell hilft diese Aufstellung<br />

jedoch, ein kritisches Lebensereignis zumindest teilweise generalisiert (d.h. mit Gültigkeit<br />

für alle Betroffenen) abzubilden. Versucht man das inkonsistenzverursachende Ereignis<br />

"Weiterbildung" anhand o.a. Faktoren zu beschreiben, könnte sich für die Bildungskandidaten<br />

möglicherweise folgendes Bild ergeben:<br />

51<br />

Vgl. Filipp, S.-H. (1990), S. 25 f. FILIPP fügte dieser Zweiteilung noch eine dritte Kategorie, die „objektivierten<br />

Ereignisparamter“, d.s. jene, die per theoretischer Setzung oder intersubjektiver Konsensbildung<br />

herauszufiltern sind, hinzu. Diese erscheinen aber für die vorliegende Arbeit weder notwendig<br />

noch zweckmäßig – auf eine Darstellung wird daher verzichtet.<br />

52<br />

Vgl. auch Brandstötter, B. (1996), S. 18 f.<br />

53<br />

Vgl. Fontana, A. u.a. (1979) in Filipp, S.-H. (1990), S. 33<br />

54<br />

Vgl. Silver, R. ; Wortman, C. (1980) in Filipp, S.-H. (1990), S. 34<br />

55<br />

Vgl. Kobasa, S. (1979) in Filipp, S.-H. (1990), S. 35<br />

34

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