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etwas anderes!), scheint doch das argwöhnische Betrachten der Kurskollegen seitens der<br />

Partnerin die Ausnahme zu sein. Umgekehrt besitzt wohl auch der Teilnehmer ausreichend<br />

Vertrauen, um seiner dreitägigen Absenz - zumindest aus diesem Grund - nicht entgegenzittern<br />

zu müssen.<br />

7.3.2.1.2 Zeitliche Belastung<br />

Man sollte meinen, dass die oftmalige Abwesenheit des Teilnehmers ein beinahe unüberbrückbares<br />

Problem in der Familie aufwirft. Die Interviewergebnisse belehren uns etwas<br />

Besserem: Partner und Kind finden gleichermaßen, und zwar schneller als der studierende<br />

Part der Familie, in einen neuen Zeitrhythmus, der fortan den Alltag bestimmt. Welche Größen<br />

sind aber an dieser reibungslosen Umstellung beteiligt?<br />

Beiden Familienangehörigen ist hilfreich, mit der Weiterbildungssituation an bekannte Zeitabläufe<br />

anknüpfen zu können. Der Beruf des Teilnehmers ist seit je her einer, der mit hohem<br />

zeitlichen Einsatz verbunden ist. Die Entbehrung des Vaters/Mannes, der auch sonst häufig<br />

an Abenden oder Wochenenden Kundenbesuche wahrnehmen muss, ist bereits zur Gewohnheit<br />

geworden. Ein Lehrgangsbesuch bedeutet so gesehen nicht so eine massive Neuorganisation,<br />

zumal die betreffenden Tage ohnehin teilweise durch Berufstermine "blockiert"<br />

wären.<br />

Das Kind besitzt in unserem Fall zusätzlich den "Vorteil", dass es großteils die Väter sind,<br />

die von der Kursteilnahme betroffen sind. Obwohl diesen im Leben jedes Sohnes/jeder Tochter<br />

unbestritten eine immense Bedeutung zukommt, sind es doch eher die Mütter, die den<br />

Hauptbezugspunkt bilden und nebenbei den Pflichten des Familienlebens (z.B. Hausfrauenarbeit,<br />

Kinderbetreuung) nachkommen. Ich denke auch die Zustimmung der männlichen Leser<br />

zu gewinnen, wenn ich behaupte, dass das Alltagsleben der Familie durch die Frau ungleich<br />

besser aufrecht erhalten werden kann als durch den Mann. Dieser Umstand kommt<br />

den Kindern zugute, die weiterhin ihrem gewohnten Tagesablauf nachgehen können - freilich<br />

mit der Änderung, dass der Vater seltener greifbar ist als früher.<br />

Was die Partner betrifft, so ist das Schlagwort "alternative Beschäftigung" hervorzuheben,<br />

das im nächsten Abschnitt noch näher behandelt wird. Wir wollen hier nur anmerken, dass<br />

sich für die Frau durch den Weiterbildungsbesuch des Mannes oftmalig Zeitressourcen auftun,<br />

die dazu genutzt werden können, um einen Hobbys und Interessen nachzugehen. Diese<br />

kommen gerade für eine Frau und Mutter und deren Bestreben, immer für Kinder und Mann<br />

da zu sein, zu kurz. Die Möglichkeit, freie Stunden und Minuten für eigene Bedürfnisse zu<br />

nutzen, entschädigt offensichtlich für die kursbedingten Belastungen. Mehr noch, sie bietet<br />

eine willkommene Abwechslung, die den Partner (natürlich nur vorübergehend) entbehrlicher<br />

macht.<br />

7.3.2.2 Kursgewinne<br />

Die Profite, die die Familie aus dem Kursbesuch des Mannes zieht, wurden schon einige<br />

Male angeschnitten. Dennoch sollen die wesentlichsten Erkenntnisse kurz zusammengefasst<br />

werden:<br />

Kursgewinne für den Partner/die Partnerin<br />

� Wenn auch nur vereinzelt, berichten einige Partner davon, durch Kurs bzw. die darauffolgenden<br />

Dialoge mit dem Teilnehmer berufliches Know-how erworben zu haben. Dieser<br />

Effekt, der der Weiterbildung unmittelbar zufällt, ist allerdings nicht ganz unumstritten.<br />

Vielmehr können wir eine zweigeteilte Meinungshaltung erkennen: Da sind zum einen jene<br />

Personen, die die fachliche Kommunikation als Ausbau der eigenen Qualifikation<br />

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