29.01.2013 Aufrufe

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

Download (2930Kb) - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

man herkömmlich, bis zum 60. Lebensjahr arbeitet, sondern ich möchte eigentlich finanziell<br />

schon früher frei sein." 345<br />

Materielle Absicherung und/oder Bereicherung ziehen sich wie ein roter Faden durch die<br />

Lebensphilosophie der Interviewpartner. Dies überrascht jedoch nicht, beschäftigt man sich<br />

näher mit der untersuchten Berufsgruppe "Finanzdienstleistungen": Relativ hohe Einkommensmöglichkeiten,<br />

natürlich verbunden mit entsprechend hohem zeitlichen und arbeitskräftemäßigem<br />

Einsatz, charakterisieren diese Branche. Dass dieser Job nur für jene Personen<br />

interessant sein kann, die hohe finanzielle Verdienstaussichten anstreben (für die sie natürlich<br />

im Gegenzug bereit sind, ein kräfteraubendes Arbeitspensum zu bringen) versteht sich<br />

von selbst und erklärt auch die hohe Bewertung materieller Ressourcen. Ich unterstelle, dass<br />

sich in einer Umfrage unter Bediensteten ohne selbstbestimmten Verdienst (Provisionen)<br />

auch eine niedrigere Bewertung des Bereiches "Einkommen" ergeben hätte.<br />

Berufliches Fortkommen ist ebenfalls als überaus erstrebenswert anzusehen. Hier können<br />

wir zwischen zwei Gruppen von Personen unterscheiden, nämlich jenen, die im Beruf und in<br />

der Wahrnehmung von Aufstiegschancen vor allem eine Möglichkeit sehen, dem übergeordnete<br />

Ziel "Erhöhung finanzieller Ressourcen" näher zu kommen. Ihnen gegenüber stehen<br />

jene Probanden, die in der beruflichen Weiterentwicklung selbst ihre Befriedigung sehen; ein<br />

angemessenes Gehalt wäre eine angenehme Begleiterscheinung. Diesem (weitaus kleinerem)<br />

Kreis ist auch folgender Teilnehmer zuzuordnen, der auf die Frage nach der Priorität in<br />

seinem Leben antwortet: "Das ist meine Partnerschaft und Beziehung. Und dann sicherlich<br />

der Beruf, wobei das sehr knapp bei einander liegt, also ich definiere mich persönlich sicher<br />

sehr, sehr stark über mein berufliches Weiterkommen." 346<br />

Doch welche Bedeutung nimmt Weiterbildung in dieser Wertepyramide ein? Hier erscheint<br />

es zunächst sinnvoll, die Zahl der Nennungen bei den einzelnen Aussagen der Kategorie<br />

K12/Punkt 3 zu betrachten:<br />

K12 Stellenwert der Lebensbereiche<br />

Anzahl der Befragungspersonen<br />

im jeweiligen Cluster<br />

Die Familie hat Priorität gegenüber allen<br />

anderen Lebensbereichen.<br />

Karriere und Einkommenserhöhung sind<br />

erklärte Lebensziele.<br />

Summe Spannung Lehrgang<br />

Cl 1 Cl 2 intern offen<br />

Weiterbildung ist wichtig, und zwar aus folgenden<br />

Gründen<br />

a. Wissenserweiterung 13 1 12 5 8<br />

b. Horizonterweiterung,<br />

Entwicklung der Persönlichkeit<br />

11 2 9 5 6<br />

c. Berufliche Weiterentwicklung,<br />

"Marktwert" der Arbeitskraft steigern 19 3 16 10 9<br />

d. Vermeidung eines<br />

Arbeitsplatzverlustes<br />

e. Förderung der positiven<br />

Bildungseinstellung bei Kind/ern<br />

Tabelle 83: Stellenwert der Lebensbereiche<br />

345 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Clara"<br />

346 Ausschnitt aus dem Interview mit Code "Null"<br />

23<br />

4<br />

10<br />

3<br />

4<br />

4<br />

1<br />

3<br />

1<br />

19<br />

3<br />

7<br />

2<br />

3<br />

11<br />

2<br />

5<br />

3<br />

1<br />

12<br />

2<br />

5<br />

3<br />

281

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!