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später leichter zur eigenen Weiterbildung entschließen können und in ihren Kognitionen mit<br />

dieser Entscheidung kongruent sein. Unsere untersuchten Teilnehmer, deren Eltern großteils<br />

bildungsferneren Schichten entstammen, hatten hingegen zu Beginn ihrer Weiterbildungskarriere<br />

sicherlich größere Inkonsistenzen zu bewältigen. Wenn auch der Bildungsneigung<br />

der Eltern keine direkte Auswirkung auf die Bildungseinstellung der Kinder nachgewiesen<br />

werden kann (zumindest ist dies aus meiner Sicht in Frage zu stellen), so besteht doch ein<br />

direkter Zusammenhang zum Weltbild der Kinder (bezüglich Weiterbildung). Väter und Mütter,<br />

die ihren Kindern ein Weiterbildungsbewusstsein vermitteln, tragen ganz sicher dazu bei,<br />

dass eine künftige eigene Weiterbildungskonfrontation mit geringerer Spannung behaftet ist.<br />

Genau darin liegt m.E. der unbezahlbare Hauptverdienst der Eltern an ihren Kindern, wenn<br />

von Weiterbildung die Rede ist.<br />

Schreiten wir nun zum letzten Einschnitt durch die Weiterbildung, der auf dem Rücken der<br />

Kind/er ausgetragen wird (bzw. werden muss). Als Folge der zeitlichen Einschränkung ist bei<br />

jüngeren Kindern eine Veränderung der Betreuungssituation zu erwarten.<br />

Aus Abbildung 46 geht zunächst hervor, dass etwas weniger als zwei Drittel der Befragten<br />

mit Kindern (73 Personen) keine Betreuungsänderung feststellen konnten. Da nicht anzunehmen<br />

ist, dass diese Personen ausschließlich die älteren Kinder haben, die keiner Aufsicht<br />

mehr bedürfen, liegt der Schluss nahe, dass schon vor der Weiterbildungsteilnahme der<br />

Partner die Hauptsorge an der Betreuungspflicht trägt (und deshalb keine Veränderung eingetreten<br />

ist). Zur Erinnerung: Der Großteil der Befragungspersonen ist männlich (95 %) und<br />

jener der Partner daher - vice versa - weiblich. Besonders im Fall jüngerer Kinder ist wahrscheinlich,<br />

dass die Mutter (also die nicht-teilnehmende Partnerin) schon vor Kursbeginn den<br />

Löwenanteil der Kinderbetreuung übernommen hat. Dass sich daran auch nach dem Lehrgangsstart<br />

nichts geändert hat, ist einleuchtend. Sämtliche Differenzierungen der Antworttendenzen<br />

(nach Spannungs-Clustern, Lehrgangstypen und Familienstrukturen) erwiesen<br />

sich übrigens in diesem Zusammenhang als nicht besonders lehrreich; es zeigten sich nur<br />

unmerkliche Abweichungen.<br />

ja<br />

38%<br />

Abbildung 46: Änderung der Betreuungssituation<br />

nein<br />

62%<br />

Bevor auf die Betreuungsänderungen im Einzelnen eingegangen wird, ist ein kurzer Blick auf<br />

die gemeinsame Lebenssituation unerlässlich. Nur dann ist nämlich das tatsächliche Ausmaß<br />

einer Veränderung zu erfassen. Ergibt sich beispielsweise, dass tatsächlich nur jene,<br />

deren Kinder nicht mehr im gemeinsamen Haushalt wohnen, ein "nein" bei der Frage "Hat<br />

sich die Betreuungssituation Ihres Kindes / Ihrer Kinder durch Ihre Weiterbildung verändert?"<br />

akzeptieren konnten, die anderen aber überwiegend zum "ja" tendierten, ist der Lehrgangsbesuch<br />

als beträchtlicher Eingriff in den Familienalltag zu werten.<br />

Tabelle 65 gibt die kreuzweise Aufstellung von "Betreuungssituation" und "Leben im gemein-<br />

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